Freitag, 29. März 2013

Auf nach Norden

Der weitere Plan ist nun zurück zur grossen Hauptstrasse Laos, der Nummer 13, zu fahren und dort den Bus nach Norden zu nehmen. Wir wollen Anfang April in China einreisen und müssen daher etwas springen. Im Zimmer bemerken wir beim Stöbern im Reiseführer jedoch, dass es wohl eine sehr schöne Strecke im Norden gibt, die man unbedingt gefahren sein soll. Wenn wir es optimal mit den Bussen hinbekommen, sollten wir das noch gebacken kriegen.
Für die Busse scheint der Reiseführer im übrigen eine sehr gute Informationsquelle zu sein, schon das gestrige 10 Uhr-Taxi war korrekt und für die 13, die wir ab Vang Vieng in Angriff nehmen müssten gibt er den letzten Bus ab Vientiane für 15 Uhr an.
Gewohnt früh verlassen wir den Ort an den sich unmittelbar eine ordentliche Steigung anschliesst, knapp 400 Höhenmeter radeln sich zwar am Besten in der Kühle des Morgens, jedoch schwitzt man dann auch klatschnass. Der gestrige Morgen war zudem kühler, so dass sogar Gedanken an ein Unterleibli aufkamen. Die Landschaft ist weiter Karstgeprägt und wir fahren an bizarren Felstürmchen vorbei. Gekrönt wird das durch den Ausblick vom Pass (sogar die Russenkarte spricht von Prerval), unter einem ist ein Meer an Felstürmen zu sehen. Für die Abfahrt kommt ausnahmsweise wieder der Helm drauf, wenn wir ihn schon dabei haben. Unten angelangt hat sich die sowieso schon sehr trübe Luft noch weiter eingetrübt und es riecht recht stark und beissend nach Rauch.
Dina macht sich schon ziemliche Sorgen und schimpft auf die Leute, die hier überall Wald und abgeerntete Felder anzünden. Da der Rauch hier auf Dauer wohl ziemlich gesundheitsschädigend ist legen wir die mitgenommenen Feinstaubmasken Klasse 2 an, die eigentlich für den Stadtsmog z.B. in Peking bestimmt waren. In Kambodscha hatten wir uns als Ergänzung noch so leichte Ärztemasken besorgt, die vor allem Dina auf staubigeren Pisten mit viel Verkehr benutzt. Hier reichen diese Masken aber nicht mehr aus. Ein bisschen schwer atmend quälen wir uns die nächste Steigung rauf. Noch vor 10 Uhr gelangen an die grosse Hauptstrasse, die 13. Gerade als wir einfahren fährt vor uns an der Kreuzung ein Bus vorbei und hält am nächsten Restaurant. Nach ein bisschen Rumgefrage nach der richtigen Ansprechperson ist klar, dass wir ohne Probleme nach Vientiane mitfahren können. Der Bus ist insofern speziell als er halbwegs ein Doppeldecker ist, nur dass das untere Abteil komplett zu einem Gepäckfach umgebaut ist, auf das rasch Zugriff besteht. Es steht schon ein Moped drinnen und später werden auch noch ein paar Säuli verladen. Wie erwartet braucht der Bus gut 4 Stunden für die 250 Kilometer, was noch ordentlich ist im Vergleich zu anderen Reisezeiten von denen uns andere Reisende erzählt hatten. Was uns erstaunt ist, dass die nominell grösste Verbindungsstrasse des Landes so klein ist wie bei uns eine Nebenstrasse und selbst die asphaltierten Strassen Richtung Vietnam meist breiter sind. Es hat zwar Verkehr aber dieser ist nicht übermässig und so ist es noch kein Problem, dass die Strasse auch Dörfer durchquert, bei denen sich das öffentliche Leben auch weiter auf der Strasse abspielt, so kommt es durchaus vor, dass ein paar Mopedfahrer quatschend auf der Strasse stehen.
An bizarren Karstwaenden vorbei auf den Pass
Zufahrt zum Pass
Oben
Anderes Tal mit boesem Smog
Dina mit Feinstaubmaske
Man sieht nich mehr weit
Folgen der Brandrodung
Vientiane
In Vientiane kommen wir bis 14 Uhr an und machen uns gleich auf den Weg zum nächsten Busbahnhof, wir sind komischer Weise noch 9 Kilometer ausserhalb der Stadt. Hier ist die Strasse nun endlich Doppelspurig ausgebaut und etwas mehr Verkehr. Wir passieren noch einige repräsentative Bauten der sozialistischen Regierung und schwenken dann zum Busbahnhof, wo wir gleich in Empfang genommen werden und zum richtigen Bus geleitet werden, wir können tatsächlich noch einen lokalen Bus nach Vang Vieng nehmen. So sehen wir zwar fast nichts von Vientiane, aber nachdem der Reiseführer hier vor allem die französische Küche und Massagen als Highlights angibt, verpassen wir wohl nicht so viel. Viele Reisende kommen hier auch her um sich noch relativ einfach ein China-Visum zu besorgen. Das dauert 4 Tage und gilt im Vergleich zu Botschaften in anderen Ländern als unkompliziert. Manche fliegen extra nach Hongkong um so ans Visum zu kommen.
Der Bus fährt pünktlich aber lädt im Anschluss noch jede Mengen Waren ein, daher landet unser Gepäck samt Rädern auch auf dem Dach um Platz für die schneller umzuschlagenden Kisten und Säcke zu machen. Unter anderem halten wir bei einem Düngemittellager, grosse Säcke werden verladen. Dafür fahren extra noch zwei Gehilfen mit, sonst hat es nicht viele Fahrgäste, die hintere Hälfte des Busses ist ja auch mit Waren belegt. Entsprechend langsam kommen wir um Vientiane voran, erst nach den Vororten muss nicht ständig eingeladen werden. Der Bus ist zwar ohne Aircondition, es wird Fan angegeben, aber mit Hilfe offener Fenster ist es aushaltbar. Die Strasse bleibt, wie sie vor Vientiane gewesen ist, relativ schmal und verkehrsarm, erst nach 100 Kilometern wird es etwas hügliger. Vang Vieng erreichen wir erst im Dunklen, man überquert die Startbahn des alten Flughafens, auf der gerade ein Rummelplatz eingerichtet ist, und gelangt in den Ort. Eigentlich wollten wir hier gar nicht Halt machen, da der Ort mehr als Partymeile verrufen ist, allerdings kommen auch viele Touristen hin, weil hier das Maximum an sportlicher Aktivitäten, wie Kajak und Klettern möglich ist. Nun beginnen wir hier eine Kurzetappe auf dem Weg nach Luang Prabang. Mit der Unterkunft haben wir Glück, auf der Strasse werden wir angeredet und kommen in ein kleines Guesthouse, welches nur 40000 Kip kostet, unsere günstigste Übernachtung, und das noch mit WLAN. Der Ort ist ganz auf Touristen eingestellt, scheint aber momentan ziemliche Flaute zu haben. Ist es anderen Touristen auch zu heiss? In den wenigen Restaurants verlieren sich nur ein paar Touristen.
Am nächsten Morgen kommen wir früh los, man merkt hier, dass der Ort sich den Touristen angepasst hat, hier stehen die Laoten auch später auf. Die Strecke nach Norden soll nun gesäumt von vielen Kalkwänden sein, man sieht einige höhere Berge im Hintergrund, allerdings nur schemenhaft, da die Luft sehr dunstig ist, aufgewirbelter Staub in der Trockenzeit und Rauch der Brandrodung. Die Strasse gewinnt nicht zu steil einen ersten kleinen Pass und führt nur kurz hinunter ins nächste Tal. Die Dörfer und das ländliche Leben sind auch hier wieder schön anzuschauen und Christian darf sich mal wieder mit den Schuljungen auf dem Schulweg im Radfahren messen.
Am Morgen hinter Vang Vieng

Wettrennen am Schulweg
Schoene Landschaft macht Laune
Fast oben
In der Abfahrt
In Kasi wird noch einmal Geld gewechselt, nun soll der schönste Abschnitt beginnen, leider ist es weiter so dunstig, dass man nur die Umrisse der Berge und bizarren Felsnadeln sieht. Dafür geht es erst einmal in die Höhe, mit der zunehmenden Mittagshitze eine ziemlich schweisstreibende Angelegenheit. Die Rast an den heissen Quellen nutzen wir daher nicht zum Baden sondern im Restaurant. Es soll noch einmal runter gehen und dann kommt der längste Anstieg des Tages von 600 m auf 1400 m. Irgendwie haben wir nicht recht aufgepasst und rechnen damit dass es nun bald runter gehen wird, aber wir klettern immer weiter. Das Rätsel löst sich, wir haben den Tiefpunkt schon durchschritten und sind bereits am Hauptanstieg. Um die oft konsumierte Ananas zu schlachten fahren wir noch einmal am Strassenrand hinaus, Christian erwischt dabei eine ganz üble Scherbe, die Autofahrer schmeissen hier Flaschen en masse hinaus, und der Reifen verliert schnell Luft. Leider hat auch der Mantel einen ziemlichen Schnitt abbekommen, hoffentlich reisst dieser nicht weiter ein. Etwas genervt flickt Christian Schlauch und auch der Mantel bekommt einen kleinen Flicken drauf. Insgesamt ist das schon sehr ärgerlich einen solchen Schlitz in dne Reifen zu bekommen, einen vergleichbaren Ersatzreifen werden wir unterwegs nicht mehr finden. Eventuell hält er aber auch weiter durch, wir beobachten die Stelle, zumindest ist der Schnitt eher am Rande der Lauffläche.
Der Rest des Nachmittages ist nach oben pedalieren, ab und an werden wir von Minibussen überholt, die scheinen beliebter als die normalen Busse zu sein und sind oft mit Touristen besetzt. Christian überfährt fast noch ein Mädchen, das wie alle Bewohner hier ohne zu Schauen über die Strasse geht und dann entgegen der Gepflogenheiten doch noch in der Mitte der Strasse zur Seite zu schauen. In der Zwischenabfahrt bremst Christian natürlich nicht gerne und so läuft das Mädchen vor Schreck wieder zurück, so dass es doch noch zur Vollbremsung kommt. An der Strassenkreuzung mit der Strasse nach Phonasavan, dem anderen grossen Ort im Norden, hat es einen Haufen Stände und Guesthouses. Hier auf fast 1400 m können wir auf eine nicht zu heisse Nacht hoffen.
Schirmmode hinter Kasi
Noch ist es flach
Durch viele Ortschaften
Alle Kinder winken am Wegesrand
Schoene Felsformation

Mittaeglicher Anstieg

Bei klarer Sicht noch schoener
Schweisstreibender Anstieg
Schoene Blicke von oben
Mopedtransporter
Bald da nach einem langen Radtag
Der Morgen ist allerdings erstaunlich warm, Dina hat zum ersten Mal wieder ein Langarmshirt über das Hemd gezogen und muss es bei der zweiten Steigung wieder ausziehen. Heute geht es wieder viel bergauf bergab, da wir aber morgen endlich einen Ruhetag in Luang Prabang haben wollen, fahren wir heute sowieso nur bis Mittag und suchen dann einen Transport. Die Strasse ist hier wunderschön geführt und versucht oben auf den Hügelketten zu bleiben, mit noch mehr Aussicht (d.h. ohne Dunst) wäre es wirklich grandios. Die Höhenmeter summieren sich so, dass wir tatsächlich erst an Mittag unten sind. Unten war eine Stelle, welche auf 400 m lag und die wir noch gerne per Rad erreichen wollten um die lange Abfahrt von 1400 m auch geniessen zu können. Wie beim Rauffahren ist sie hier auch angenehm flach geführt. Die Strasse ist weiter sehr verkehrsarm, das kann auch daran gelegen haben, dass mitten am Berg ein kleiner Auflauf ist. Ein kleiner Minibus wird gerade per Kran auf einen LKW gehoben, was eine volle Sperrung bedeutet. Viele Touristen warten an der Stelle und photografieren. Kurz vor Ende der Abfahrt finden wir noch ein Mittagsrestaurant. Wir sind nun halbwegs blockiert, von hier steigt die Strasse wieder mindestens 700 Höhenmeter an und das in der Mittagshitze. Daher hoffen wir nun, dass bald ein Bus vorbeikommt um uns die restlichen 60 Kilometer nach Luang Prabang mitzunehmen. Eine andere Alternative wäre verlockend, der Bach im Tal, den wir für zu klein befunden hatten, wäre wohl doch befahrbar. Er mündet in einen grösseren Fluss, der in Luang Prabang in den Mekong fliesst. Aber mit nur einem Boot müssten wir uns trennen.
Für das Stoppen ist der wenige Verkehr nun nicht so gut, ein paar Pickups rasen vorbei und ein LKW, aber schon nach 10 Minuten können wir den ersten Klein-LKW stoppen und einen Fahrpreis nach Luang Prabang verhandeln. Wir nehmen auf der Ladefläche Platz und fahren die ganzen Höhenmeter rauf und wieder runter.
Pass am Morgen und Rueckblick auf die Steigung
Man wuerde nicht vermuten, dass das die Hauptstrasse ist
Mopeds rollen mit ausgeschaltetem Motor die Berge runter
Bushmeat

Rangierbedarf in den Orten
En panne
neue Hutmode bei Abfahrt

Abtransport, wohl Motor kaputt
Am Tiefpunkt, hier trampen wir weiter
Blick von der Ladeflaeche
In Luang Prabang findet sich noch ein schönes Zimmer, anscheinend gibt es schon Rabatte, wir werden auf der Strasse angequatscht und bekommen für 80000 Kip eine gute Bleibe, wo wir zwei Nächte verbringen. Der Ort ist ganz auf den Tourismus eingestellt, zumindest im Zentrum und so gibt es eine unüberschaubare Auswahl an Restaurants, Guesthouses, Touranbietern etc. Wir schauen aber eher nach praktischen Dingen, wie Müsli und Radersatzteilen. Ein Flaschenhalter, Schutzbügel für das Schaltwerk und eine Kette lassen sich auftreiben, die Auswahl ist aber bei weitem nicht so gut, wie in Siem Reap.
Nachdem wir herausgefunden haben, dass ein Bus Richtung Grenze auch am Abend fährt, bleibt uns quasi noch ein Tag in Luang Prabang. Morgen geht es dann hoffentlich gut über die chinesische Grenze. Wir sind schon gespannt, was uns dort erwartet. Leider haben wir dann überhaupt keinen Zugriff auf den Blog und können ihn nur über Mail füttern, d.h. wohl weniger Bilder (die machen aber auch hier schon ziemlich Arbeit, weil das Hochladen und Einbinden nicht so schnell geht, in Luang Prabang haben wir dafür einiges an Zeit gebraucht).

Museum in Luang Prabang
Tourihauptpromenade
Leckeres Obst
Karte am noerdlichen Busbahnhof
Im Hintergrund der Mekong
kostenpflichtige Bambusbruecke


Montag, 25. März 2013

Auf der Touristen-Runde

In Machaxai ist wieder touristischer Mainstream erreicht. Als wir vor ein paar Tagen die Zürcher trafen, waren die ganz erstaunt, dass wir den Loop nicht kannten. The Loop ist eine im Lonely Planet beschriebene Runde in Zentrallaos, die eine der Highlights des Landes ist. Entsprechend touristisch erwarteten wir die Strecke, welche doch auch einen Teil unseres geplanten Weges ausmachte. Wir hatten ja vorher nicht mit dem Lonely Planet geplant aber konnten gut die Beschreibung nutzen, da auch Guesthouses angegegeben waren. Entsprechend mussten wir am Nachmittag nur noch gut 15 Kilometer fahren. Obwohl der Führer von Dezember 2012 ist, war er natürlich schon wieder veraltet, bzw. wohl insbesondere in Punkto Guesthouses nicht richtig aktualisiert worden. Auch wenn das Fehlen von Übernachtungsmöglichkeiten explizit angegeben wurde, war meist mindestens ein Guesthouse, wenn nicht mehrere vorhanden. Am Nachmittag sahen wir dann doch keine Touristen mehr, diese müssten hier alle auf gemieteten Mopeds für 3-4 Tage unterwegs sein. Die letzte im Reiseführer angegebene Herberge ist dann doch nicht so die Offenbarung, 10000 Kip machen wohl den Unterschied aus. Da um 18:30 die nicht vorhandenen Gehsteige hochgeklappt werden, ist unser Strassenrestaurant neben der Herberge leider schon ohne Essen. Wir werden 3 Kilometer weiter an die Strasse nach Vietnam verwiesen, dort hat es sogar richtig ordentliche Restaurants mit Menu-Karte. So lassen wir es uns bei bester Radler-Nahrung, Pommes und sehr stark durchgebratenes Beef, gut gehen. Sogar Saft hat es hier, den finden wir sonst selten. Nach längerer Rad- und Kleidungspflegesession geht es um 10 ins Bett.
Der Morgen verläuft perfekt, früh los, die grossen Steigung noch im Schatten und in der Ortschaft am Berg oben ein Supermarkt mit Saft und Jogurt. Bei Gnommalath wo wir übernachtet hatten, verläuft ein grosser ausgekleideter Kanal quer durch die Landschaft und auch grosse Stromleitungen weisen auf eines der grösseren Wasserkraftwerke des Landes hin, Nam Theun 2. Dessen Unterwasserbecken passieren wir wenig später und landen beim grossen Kraftwerkshaus, wo aktuell wohl nur eine Turbine in Betrieb ist, es ist ja auch Trockenzeit. Das Gefälle ist recht gross und wird von uns wenig später auf steiler Betonstrasse überwunden. Oben in Nakai ist dann nochmals gute Versorgung und auch die Teerstrasse verläuft ein paar Kilometer weiter als noch im Reiseführer angegeben, dann sind wieder Bauarbeiten angesagt. Einige Ortschaften mit Umgesiedelten passiert man nun, die Einwohner haben wohl teils auf Fischfang umlernen müssen. Leicht hügelig geht es dem See entlang, bis man ihn teils quert. Am Ende befindet sich eine grosse Brücke, nur die Staumauer  bekommen wir nicht zu Gesicht. Diese liegt im Norden, und staut den Nam Theun. Interessanter Weise wird er aber am Südende des Sees turbiniert. Wir sind ganz erstaunt als wir am Ende des Sees ein Guesthouse sehen, an dem Internet angeschrieben ist. Am Vormittag halten wir aber nicht für unwichtige Dinge,  zu sehr droht weiter die Mittagshitze. Kurze Zeit später bekommen wir doch die ersten Touristen zu sehen, auf der Kiesstrasse fahren sie erstaunlich langsam und sind nur wenig schneller als wir. Es sind 5 Deutsche welche jeweils auf eigenem Moped unterwegs sind. Typisch, die Jungs fahren voraus, einige Minuten später schleichen die beiden Damen hinterher. Das Kiesstück ist aber wohl auch nicht nach jedermanns Geschmack. Die Strasse führt teilweise weiter die sehr irreguläre Küstenlinie des Stausees entlang, die abgestorbenen Bäume geben der Szenerie einen teils bizarren Eindruck. Am Ende des Stausees beginnt die Steigung, der Belag bleibt hervorragend, nach dem Regen und der Abtrocknung fährt es sich auf der Lehmpiste, wie auf Asphalt. Das liegt aber wohl auch daran, dass an der Piste gerade gebaut wird. Wenig später erspähen wir aus der Ferne eine grössere Ansammlung und vermuten schon, dass es wohl nicht gleich  weiter gehen wird. Ums Eck sehen wir dann schon die ganzen Fahrzeuge, die uns überholt haben, stehen. Die Leute versuchen sich einen Schattenplatz zu suchen, was nicht einfach ist, da nur die Böschung Schatten gibt und die Sonne bald über sie hinweg steigt. Vor uns entfernen Bagger an zwei Stellen Bäume, weshalb momentan Totalblockade ist. Andere Touristen erzählen uns etwas von 2 Stunden Warten. Neben uns sind noch die 5 Deutschen auf dem Moped und ein älteres australisches Pärchen da, ausserdem noch ein junges französisches Pärchen, welches nur ein Moped fährt. Nach einer Brotzeit im Halbschatten geht es dann doch weiter. Mit dem Rad mogeln wir uns als Erste durch den Baustellenabschnitt, dann folgt laut hupend der Rest der Meute, natürlich wurde in beiden Fahrrichtungen gleichzeitig aufgemacht, so dass die Fahrzeugkreuzung sich selbst organisieren muss.
Die Piste ist nun deutlich schlechter geworden, hier ist wohl noch der Zustand, den der Reiseführer für den ganzen heutigen Abschnitt vorausgesagt hatte. Im ersten Dorf nach der Baustelle wird Flüssigkeit getankt und kurz darauf im Schatten eines Nebenweges an einem Bach Mittagspause gemacht. Neugierig werden wir von einheimischen Jungs beäugt, die zum Baden gekommen sind. Wenig später gesellen sich noch 6 andere Touristen zu uns, die aus der Gegenrichtung kommen und auf 3 Mopeds unterwegs sind. Sie nutzen den Bach für eine kurze Erfrischung und wir tauschen uns noch kurz über die Strecke aus, sie bleibt wohl noch eine Weile so steinig und schlecht zu fahren. Anscheinend haben wir es mit dem Rad besser erwischt, die Federungen der Mopeds sind durch unzählige vorhergehende Loops wohl schon sehr ausgeleiert.
Am Nachmittag geht es bald darauf eine steile Gefällestufe hinunter auf die eine besser werdende Piste folgt, die allerdings sehr staubig ist. Christian liefert sich mal wieder Wettrennen mit Schulbuben. Auf Lak Sao hin wird der Staub immer unerträglicher und auch in der Stadt ist kein staubfester Belag, Besserung ist aber in Sicht, die Bauarbeiten sind im Gange. Herberge und Restaurant sind schnell ausgesucht, leider erwischen wir ausgerechnet das Hotel ohne Wifi, in der Lounge des anderen Hotels dürfen wir es aber schnell noch kostenlos nutzen.
Wieder auf Teer hinter Machaxai
Teerende am Stausee
Die Piste bleibt gut
Flottes Fahren
Leicht huegelig
Dina gut eingemummt
 Greentea goennen wir uns wenn es mal haerter wird
Im vorderen Bereich des Stausees wenig genutzt
Tote Baeume

Opfer des Fortschritts

trotzdem interessant anzuschauen
Baustellenpiste
Vollsperrung wegen Baumausraeumung
Wir sind nicht die Einzigen, die warten

Als die Sperrung aufgeloest ist bricht jeder los
Für den nächsten Tag ist noch zu entscheiden, ob und wie wir die bekannte Tham Kong Loh Höhle besichtigen sollen. Diese wird als besonderes Highlight beschrieben und auch andere Touristen raten zum Besuch. Dina ist nicht so der Höhlenfan, weshalb wir gerade an ihrem Geburtstag ihr die Enge und Dunkelheit nicht gegen ihren Willen antuen wollen. Letztendlich fahren wir die knapp 60 Kilometer bis zum Abzweig am Vormittag und haben das Glück vor 10 Uhr dort zu sein. Denn genau um diese Uhrzeit fährt der Sawngkaew (Pickup mit zwei Sitzreihen auf der Ladefläche und Dach). Zuvor haben wir noch einen giftigen Anstieg zu überwinden und den Nam Theun-Fluss zu überqueren. Letzterer ist deshalb besonders, weil an seinen Ufern zahlreiche "Bomb Boats" festgemacht sind. Das sind Einheimischen-Kanus, die aus abgeworfenen Tankbehältern der US-Bomber bestehen. In der ersten Stunde ist der Verkehr noch sehr überschaubar, danach merkt man schon ein bisschen, dass es Grenzverkehr nach Vietnam hat. Am Abzweig angelangt fragen wir uns zu unserem Transport durch, der nahe am Markt fährt. Radmitnahme ist kein Problem und der Preis auch ok. Die Räder kommen aufs Dach, das Gepäck auf die Ladefläche. Neben uns sind sonst keine Touristen und auch sonst ist das Auto nicht so voll. Zumindest nicht an Passagieren, dafür wird es wohl als Gepäcktransport genutzt, ein Gefrierschrank ist hinten angebunden, unsere Räder kommen aufs Dach. Gleich nach Losfahrt werden noch ein paar Supermarktwaren eingeladen und ein TV samt Satellitenschüssel, bei der Tankstelle kommt noch ein Kanister Benzin dazu. Die meisten Stopps, die unterwegs gemacht werden, sind dazu da um Waren wieder auszuladen oder noch etwas dazu zu nehmen. Die Strasse zur Höhle, eine 41 Kilometer lange Stichstrasse ist geteert und absolut flach. Mit den Zwischenstopps brauchen wir dennoch die von der Tourist Info prognostizierten 1,5 Stunden. 

Morgen bei Lak Sai
An Waenden entlang
langsam aufwachen
An der Bruecke des Nam Theum
Die Bombboats
Der Nam Theum
Nach einer Stärkung an einem der zahlreichen Stände vor dem Höhleneingang organisieren wir uns ein Boot. Erstaunlicher Weise hat es nur 2 andere Touristen, 2 Deutsche mit denen wir gerne das Boot teilen würden, aber entgegengesetzt zur Angabe im Reiseführer dürfen nur 3 Touristen aufs Boot. Einer der Beiden hat zufälliger Weise auch gerade heute Geburtstag und als der Andere ein Ständchen anstimmen will, muss ich noch schnell aufklären. Das Besondere an der Höhle ist, dass sie eine Flusshöhle ist, deren Fluss noch komplett befahrbar ist. Man kann also die kompletten 7.5 Kilometer der Höhle im Boot befahren. Die Durchfahrt erfolgt zwei Mal, man muss ja auch wieder zurück. Auf der anderen Seite hat es auch Dörfer und als wir zurück kamen sahen wir, wie ganze Mopeds auf die Boote verladen wurden, dafür mussten diese aber auch über einige Stufen in den Höhleneingang getragen werden. Wir sind schon ziemlich am Höhepunkt der Trockenzeit unterwegs, entsprechend niedrig ist der Wasserstand, wahrscheinlich auch daher die Passagierbeschränkung, und in der Höhle sind einige Passagen durch Aufstau mit Sandsäcken besser fahrbar gemacht worden. Kurz nach dem Besteigen der Boote geht es schon wieder an Land, ein kleiner Spaziergang führt einen zu einigen hübschen Tropfsteinen. Der Rest ist eine Stunde durch die Höhle heizen, nur die Stirnlampen der beiden Bootsleute erleuchten das Dunkel, unsere LED-Lampen sind da unterlegen. Am anderen Ende sind wieder Essensstände und Kioske, nur sind wir wieder die Einzigen, mit den beiden Deutschen. Die Rückfahrt geht wieder mit ordentlicher Geschwindigkeit vonstatten, die Bootsleute müssen die Höhle gut kennen. Sie ist nicht sehr eng, und manchmal über 50 m hoch, das macht die Fahrt zu einem einmaligen Erlebnis. Es gäbe noch eine zweite solche Höhle in Laos, sie ist aber deutlich abgelegener und auch nicht in einem Rutsch befahrbar, sondern hat Tragepassagen. Wir sind bei unserer Schlammschlacht nur wenig davon entfernt gewesen, aber ohne Führer und vernünftige Lampe wäre das ein fahrlässiges Unterfangen gewesen, das Boot wäre nicht das Problem gewesen.
An der Hoehle Tham Kong Loh
Der Eingang
Im Eingang
Hier legen die Boote ab
Eindrucksvollst
Die Stalaktiten
Gespennstische Stimmung

Ahornblatt

Nach einer Stunde ist das andere Ende erreicht
Dort wird noch eine Konsumationspause eingelegt

hat sichtlich Freude
Dina wartet auf die Rueckfahrt
Das Boot faehrt nahe an Felsen vorbei
Manchmal ist die Decke niedrig
Unsere Bootsleute bringen uns gut durch die Hoehle
Nachdem wir recht früh wieder draussen sind und endlich auch noch ein paar andere Touristen angekommen sind (Dina macht sich immer Sorgen um das Auskommen der Leute), beschliessen wir noch die Teerstrasse zur Hauptstrasse zurück zu radeln. Leider haben wir einen ziemlich heftigen Gegenwind, der sich zum Glück nach der Hälfte legt. Im Gebiet scheint es Umsiedelungen gegeben zu haben, zumindest machen einige Dörfer einen verwahrlosten und verlassenen Eindruck, während an anderen Orten reihenhausartige Siedlungen entstanden sind. Dabei ist das Wasserkraftwerk hier im Becken die Unterstufe, d.h. nur das Kraftwerkshaus ist zu sehen.
Zurück im Ort am Abzweig suchen wir uns noch eine Unterkunft, wir hatten von Ray einem Motorradlerkollegen aus Thun einige wenige Wegpunke mitbekommen und da war auch ein englisches Restaurant dabei, der Punkt war hilfreich um nicht daran vorbei zu fahren, es sah so zu aus. Zudem wurden dort auch Zimmer angeboten. Als Christian gerade noch beim Wasser kaufen ist, stellt Dina fest, dass das Brünnli im Zimmer kein Wasser hat. Auf Nachfrage stellt sich heraus, dass wir heute gar kein Wasser bekommen würden, die Dusche also entfällt, die Herbergsmutter schlägt daraufhin selbst vor, dass wir ein anderes Guesthouse nehmen sollten. Auch ein bretonisches Pärchen ist gerade auf Herbergssuche und bei unserem Gueshouse gelandet, als sie das mit dem Wasser erfahren gehen auch sie weiter. Einen Kilometer weiter gibt es eine passable Unterkunft und gleich noch etwas zu Essen. Sogar einen Cremesuppe ist dabei, so runden wir Dinas Geburtstag noch mit einem guten Essen ab.
Rueckfahrt von der Hoehle
Am Anfang noch mit schoenen Bergen
Letzte Bastion, dann bleibt es auch in der Umgebung flach
Abend, gleich sind wir am Zielort