Nach einer
angenehmen Nacht, bei der wir zum ersten Mal unser Moskitonetz testen konnten,
stehen wir auch ohne Wecker früh auf. Wir entscheiden uns dagegen noch einen
Tag hier zu bleiben, es ist doch etwas zu touristisch und auch dem Geldbeutel
setzt der Ort hier zu. Wir wechseln zur Sicherheit noch etwas Geld, da
wir nicht wissen was uns am anderen Mekong-Ufer erwartet. Wir wollen über die
Inseln Don Som und Don Khong zum anderen Mekong-Ufer. Die OSM-Karte zeigt einen
Track, der uns bis zum Tempel What Phou bringen soll. Der Geldwechsler sagt
uns, dass die Fähre nach Don Som erst um 8 Uhr geht, aber als wir am Strand von
Don Det nach einer Überfahrt fragen, setzt uns derselbe Einwohner mit seinem
Boot über, der 5 Minuten davor noch nichts wissen wollte. Seine Frau hat ihn
wohl überzeugt. Für 20000 Kip kommen wir rüber. Don Som ist die Insel, die uns
hier am besten gefallen hat. Kaum einen Kilometer vom Touri-Zentrum weg ist es
hier viel ruhiger, wir sehen kein Guesthouse und erleben die Morgenstunde, in der
die Kinder zur Schule gehen und von allen Seiten schallt es Sabadi (Hallo).
Manchmal ist der Weg ein angenehmer Singletrail, mal mehr ein platt gefahrener
Kartoffelacker, wenn man auf den Wällen, die die Reisfelder umranden, entlang
fährt. Es ist wirklich schön dem landwirtschaftlichen Leben hier zuzuschauen,
die Bauern hier haben inn den Gärten Tischbeete aus Bambus und sogar grüne
Reisfelder hat es dank Bewässerung. Die Wasserbüffel gehen im Mekong baden und
tauchen unter um Algen abzugrasen. Wie auch schon in Kambodscha muss man auf
das ganze Kleinvieh aufpassen, die Hennen und Kücken, die auf den Wegen sind.
Auch Hunde hat es überall und einige Säue. Nach 10 Kilometer gelangen wir an
die nächste , wo wir nach Don Khong, der grössten Insel hier, übersetzen
wollen. Es wartet schon ein Mopedfahrer um auch mit zu kommen. Für günstige
10000 Kip werden wir sofort übergesetzt und landen an einer Asphaltstrasse. Der
Hauptort Khong ist wieder touristischer und bekommt gerade eine
Brückenanbindung. Die wird allerdings noch einige Zeit dauern, erst die
Uferpfeiler sind zu sehen, dafür aber auch ein durchgehender Ponton für die
Baustelleninstallation.
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Die Folgen des Partytourismus |
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Übersetzen nach Don Som |
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Am Ufer von Don Som |
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Neben dem Moped das Hauptverkehrsmittel hier |
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Über Reisfelder |
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Büffel am Algen grasen |
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Durch Bambusgruppen |
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Trockenzeit am Mekong |
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Übersetzen von Don Som nach Don Khong |
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Es muss immer steil die Böschung hochgeschoben werden |
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Auch mit Hut auf der Überfahrt |
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Baumtor |
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Backwaren kaufen |
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Blick auf den Mekong |
Im
Inselhauptort genehmigen wir uns noch ein zweites Frühstück, Bananenpfannkuchen
und einen Shake, letztere werden von vielen Laosreisenden gerühmt.
Erkundigungen im Ort bestätigen uns, dass die Fähre über den letzten Mekongarm
existiert und auf der anderen Seite ein guter Weg sein sollte. Wir folgen also
dem Asphaltweg nach Norden und biegen dann zur Fähre ab. Die Insel ist weniger
dicht besiedelt, nur wenige Orte liegen an der Strasse. Als wir kurz vor der
Fähre sind, winkt uns ein Mopedfahrer bestimmt zu, wir denken er will uns
sagen, wir sollen uns beeilen, weil die Fähre gleich fährt , aber an der
Fähranlegestelle ist nichts los. Kurze Zeit später ist unser Mopedfahrer wieder
da, er ist auch der Fährmann, Glück gehabt. Für 20000 Kip nimmt er uns rüber.
Am anderen Ufer geht gleich eine gute Piste weiter, welche sogar leichtes
Wellblech aufweist. Es folgt eine abwechslungsreiche Fahrt durch ländliche
Gegenden immer am Mekongufer entlang. Es hat viele Ortschaften und entsprechend
häufig müssen wir Sabadi sagen. Mittag treiben wir sogar ein Restaurant für
einen Nudelsuppe auf, welche sogar Radfahrergerechte Portionen bietet. Einen
Strassenstand für einen Fruchtshake finden wir zum Glück noch in der Hitze nach
der Mittagspause. Die Pause machen wir in einem grossen Pavillon, welcher wohl
für gemeinschaftliche Festanlässe genutzt wird, momentan ist er frei und
unbenutzt. Im ersten grösseren Ort an der Strecke wird noch eingekauft. Zwei
Guesthouses führen zur Versuchung doch schon Feierabend zu machen, doch kurz
nach der Mittagspause um 16 Uhr wollen wir noch ein Stück radeln. Das rächt
sich, da die nächsten Guesthouses zu weit sind. An einer schönen Stelle am
Mekongufer machen wir Photopause, das wäre wohl im Nachhinein betrachtet auch
die beste Schlafgelegenheit gewesen. Der Mekong liegt sehr tief und man muss
über 10 m ein Steilufer hinunter zum Wasser. Die Einheimischen müssen
entsprechend auch ihre Bewässerungspumpen auf flexiblen Niveaus anbringen und
natürlich ihre Boote. Als wir ab 17 Uhr nach einem Schlafplatz suchen, reiht
sich ein Ort an den anderen und bis 18 Uhr ist kein einsames Plätzchen
gefunden. Als wir den Weg entlang fahren, werden wir plötzlich gefragt, wo wir
hin wollen? Nach What Phou natürlich, die Leute winken uns daher auf einen
anderen kleinen Weg und meinen wir müssten nun die Fähre nehmen. Ganz klar ist
uns das nicht, über den Mekong wollen wir ja nicht noch einmal übersetzen, erst
als wir an der kleinen Übersetzstelle sind löst sich das Rätsel. Der
Nebenfluss, den wir nur in der Russenkarte ausgemacht haben kommt hier in den
Mekong. Er wird mit einer einfachen Fähre überwunden, welche per Seilzug bewegt
wird. 10000 Kip kostet uns das Übersetzen. Aber damit haben wir immer noch
keinen Schlafplatz. Erst beim zweiten Mal fragen ob wir uns am Ufer
niederlassen können bekommen wir eine positive Antwort und stellen in der
Dämmerung schnell unser Zelt auf. Wir sind direkt an der Kante hinter ein paar
Bambusstauden doch noch an einen guten Platz gekommen. Da der Benzinkocher noch
nicht repariert ist kochen wir am Hobokocher, beobachet von ein paar Jungs von
Nebenan, wir zelten ja direkt neben Häusern. Als wir zu essen beginnen ziehen
sie sich aber zurück. Bis spät in die Nacht sind die Fischer am Mekong noch
unterwegs, wie wir an dem Schein der Taschenlampen sehen.
Aufgestanden
wird wieder im Dunklen, als wir das Zelt abbauen dämmert es gerade und den
wunderschönen Sonnenaufgang über den Bergen auf der anderen Flussseite erleben
wir schon am Rad. Immer wieder passiert ein Kahn die orangen Reflexionen der
Sonnenscheibe im Mekong. Es geht weiter durch Dörfer, für einen Abschnitt
erwischen wir eine neu gemachte Piste die die Siedlungen entlastet. Ansonsten
wird der Weg viel gewässert um die Staubentwicklung zu reduzieren. Der Verkehr
ist aber vor allem zu Schulbeginn stärker, sonst recht schwach. Es geht immer
wieder über kleine Brücken, die teils stärker schwanken, durch den teils tiefen
Mekongspiegel schneiden sich die kleinen Bäche hier tief ein.
Nicht mehr
weit vom Tempel schlagen wir einen Weg ins Landesinnere ein, der uns auf die
Hauptstrasse bringt. Hier hat uns der Staub auf 4 Kilometern voll im Griff,
obwohl hier mal eine Teerstrasse war, wie ein 20 m Abschnitt zeigt. Die
Staubkonsistenz auf der Strasse ist hier extrem, er spritzt hier auf, wie
Gischt, wenn man durch Pfützen fährt. Erst am Ort vor dem Tempel ist Teer
erreicht. Wie üblich wechseln wir uns mit der Besichtigung ab, damit Gepäck und
Räder nicht unbeaufsichtigt sind. Es sind nicht übermässig viele andere Touristen hier, ein paar kommen mit dem Mietmoped, einige mit Tuk Tuk und wieder andere nutzen die Mittagshitze um mit dem Leihrad zu kommen. Bis zu den interessanten Tempelruinen muss man noch einen guten Kilometer gehen, da ärgert es uns, dass der Parkwächter uns nicht mit Velo reinlassen will. Der Tempel ist wirklich gut gelegen, er lehnt an einem 1300 m hohen Berg, welcher auch das Wasser für die heilige Quelle hier liefert. Im Heiligtum steht eine schöne Buddhastatue, die im Führer erwähnten Elephanten und Krokodilbilder reissen einen aber nicht vom Hocker. In der Mittagshitze radeln wir noch schnell zum nächsten Ort um etwas zu essen. Dort wählt Christian zielgenau das vermeintliche Restaurant mit den meisten Mopeds. Dina ist etwas genervt ob der lauten Musik und nicht sicher ob wir auch etwas zu essen bekommen, da wir erst einmal ein Lao Beer spendiert bekommen. Doch dann kommt noch ein riesiges Tablett mit Sticky Rice, Suppe und einem Nudelgericht. Wir sind hier in eine Feier für ein neu geborenes Kind geraten und unterhalten uns mit dem Bruder der Mutter, welcher für Lao Beer arbeitet. Entsprechend muss Christian seine generelle Ablehnung von Bier kurzzeitig aufheben. Zum Glück ist es nicht so stark. Am Schluss wird dem Kind noch ein Geldgeschenk gemacht, da wir das Essen nicht direkt zahlen können. Dazu wird ein Geldröllchen geformt, welches mit einer Schnur um das Handgelenk des Kindes gebunden wird. Es ist immer noch Mittag und wir wollen heute nur noch nach Champasak, was 8 Kilometer weiter liegt. Daher kann auch mal in der Hitze gefahren. Eine Bleibe ist schnell gefunden und so wird der Nachmittag noch zur Körper und Ausrüstungspflege genutzt und im einzigen Internetcafe mit 2 Plätzen ein paar Bilder hochgeladen, für alle hat es leider nicht gereicht.
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Morgenstimmung am Mekong |
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Wacklige Brücken |
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Dina am Schieben |
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In der Regenzeit sieht es anders aus, der Spiegel ist höher |
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Zugangsweg zum Tempel in What Phou |
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Wieder ein Türfries |
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Diese Schlange haben wir zum Glück noch nicht in echt gesehen |
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Anstrengend: Treppensteigen in der Mittagshitze |
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Bäume spenden Schatten |
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Der Tempel |
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Linker Flügel |
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Buddha im Heiligtum |
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Heilige Quelle, der Grund für die TempelanlageS |
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Schöne Aussicht |
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Elephant beim Tempel |
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riesiger Schattenbaum am Schulhof |
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Feudales Haus in Champasak |
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Auf dem Tauffest |
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