Nach frischer Nacht geht es an die Abfahrt, auf der neuen Piste kommen wir gut voran. Kurz nach dem Pass gibt es zudem noch einmal einen sichtmässigen Höhepunkt, der Ararat zeigt sich in seiner Pracht. Nach einem Hochtal folgt noch eine kurze Gegensteigung, bis wir auf Asphalt bis in die nächste grosse Stadt, Agri. Auf dem Weg passieren wir Kasernengelände und auch ein paar scherbewaffnete Militärwagen patrolieren hier. Wir sind im Kurdengebiet, welches zwar deutlich sicherer als vor Jahren ist, doch ist die Militärpräsenz hier für uns schon ein bisschen erschreckend und man versteht, dass die Kurden sich nicht wohl fühlen. In der Stadt gibt es wieder prima Einkaufsmöglichkeiten, erst als wir schon fertig mit Einkauf sind und wieder herausfahren wollen, fällt uns ein Migros auf. Der muss natürlich inspiziert werden und Christian findet gleich noch ein paar Snickers. Auch wenn der aktuelle türkische Migros nicht mehr mit der Schweizer Migros zusammenhängt, sieht er doch recht ähnlich aus, es gibt hier auch eine Einteilung in 3 M oder gar 5 M-Läden.
Unser nächstes übergeordnetes Ziel ist der südlich gelegene Van-See, zu dem es wieder verschiedene Routen gibt. Wir planen von Hamur eine kleine Nebenstrasse zu nehmen. Doch als wir im Ort nach dieser Strasse fragen, wird uns immer der Weg auf die normale Hauptstrasse gewiesen. Da Christian aber die Nebenstrasse fahren will, verlassen wir diese entgegen der Empfehlung der Einheimischen, die sich nun vehementer gegen unsere eingeschlagene Richtung aussprechen. So kommen wir nicht richtig weiter und kurze Zeit später stoppt uns auch schon eine eilig herbeigerufene Polizei, welche uns erst einmal zur Polizeistation eskortiert. Dort werden die Pässe kontrolliert und unser Begehren erfragt, zudem gibt es noch einen Chai. Auch die Polizisten wollen keinesfalls, dass wir den Nebenweg nehmen, so dass uns sogar eine Polizeieskorte mitgegeben wird, welche uns auf der Hauptstrasse begleitet und überwacht, dass wir nicht auf dumme Gedanken kommen. Eine blöde Aufgabe für die Polizisten, welche entweder in langsamem Tempo auf der Hauptstrasse vor uns hertuckern oder ein paar hundert Meter vorfahren und dann auf uns warten, fast so wie die Privatpolizei in Georgien. Nach einigen Kilometern entlassen sie uns aber wieder in die Freiheit und wir fahren in später Nachmittagsstimmung Richtung Tutak weiter. Die Strecke ist hier sehr schön, es geht ein enges Flusstal mit steilen Hängen, manchmal ein bisschen Wald und bei toller Sonnenstimmung entlang. Nach der Erfahrung mit der Polizei, beschliessen wir die Nacht in einem Hotel zu verbringen, leider hat es in Tutak nur ein Hotel, das wir nach einiger Suche ausfindig machen und ganz billig ist es nicht. Ein relativ moderner Bau, der wohl hauptsächlich vom Hotelpersonal bewohnt ist. Nachdem mit Verhandeln leider nicht viel auszurichten ist, müssen wir in den sauren Apfel beissen. Es ist schon dunkel als wir uns auf den Weg zu einem Restaurant machen, die meisten haben schon zu, so dass wir uns mit einem einfachen Abendessen begnügen. Der Junge der uns bedient macht uns noch darauf aufmerksam, dass wir hier nicht in der Türkei, sondern in Kurdistan sind. Diesen Hinweis hören wir die folgenden Tage immer wieder, man merkt, dass das den Einwohnern hier wichtig ist. Wohl nur die starke Militär- und Polizeipräsenz sorgt dafür, dass die Türkei hier weiter besteht.
Am folgenden Morgen geht es unspektakulär nach Patnos, wo wir noch
ein wenig einkaufen. Spektakulärer sind da schon die Kohlhaufen am
Wegesrand. Hier scheint eine Art Riesenkohl zu wachsen, der Kürbisgrösse
erreicht. Diese werden zu Hauf am Strassenrand angeboten. Wenig später
kommt dann auch schon der Suphan in Sicht, ein grosser weisser Vulkan,
der den Van-See bewacht und auf den Christian's Bruder mit Michi (vgl.
Yunnan und Tee) vor vielen Jahren mal eine Skitour machte. Wir müssen
ihn östlich umfahren um zum See zu kommen. Dort ist dann an der
Uferstrasse deutlich stärkerer Verkehr. Zudem ist es auf der frisch
gemachten Strasse mühsam zu fahren. In dieser Gegend hat es zwar viele
kürzlich fertiggestellte Strassen, doch sind diese meist noch mit einer
sehr groben Kies, bzw. Steinschicht als eine Art Rollsplit bedeckt.
Dieser Split lässt einen nur sehr schlecht rollen. Entsprechend wundern
wir uns erst einmal gar nicht so sehr, dass Dina Mühe hat mit vorwärts
kommen. Doch liegt das nicht nur am Split, sie hat auch einen
schleichenden Platten, so dass wir bald einmal flicken müssen.
Zunächst
führt die Strasse in einiger Entfernung vom See entlang, erst gegen
Abend kommen wir an diesen und suchen einen Platz. Leider hat es keine
offensichtlich guten Plätze und so stoppen wir bei einem Restaurant, an
dem ein Campingzeichen angeschlagen ist. Ein echter Campingplatz scheint
hier nicht zu sein, der Besitzer zeigt zwar den Vorgarten in Richtung
See, doch es hat weder Dusche noch Toilette. Dennoch will er immer noch
über 10 Euro für den Platz. Nachdem wir nicht sicher sind einen besseren
Platz zu finden, willigen wir ein und baden noch in der Dämmerung im
Van-See. So kann man sich dennoch waschen. Der See ist allerdings
speziell, das Wasser ein bisschen seifig. Der Besitzer klärt uns auf,
der See hat einen erhöhten Salz- und Alkaligehalt, daher wäre er auch
gut zum Kleidung waschen, was wir gleich noch machen.
Als wir am
nächsten Morgen nach Adilcevaz reinfahren sind wir noch so früh dran,
dass wir auf die Ladenöffnungen warten müssen. Die folgende Strecke ist
mit die Schönste am Van-See entlang, die Strasse führt erhöht über der
Steilküste entlang. Aber auch hier ist sie noch in Bau, grosse
Erdbewegungen sind nötig für die Verbreiterung. In Ahlat ist wieder
Sightseeing angesagt, dort hat es einige Gräber und Monumente (u.a.
Moscheen), welche man besichtigen kann. Am Westufer nehmen wir dann eine
Nebenstrasse in Richtung Nemrut Dagi. Es gibt in der Türkei mindestens
zwei Nemrut Dagis, zum einen der bekannte Berg, auf dem ein
hellenistischer König Statuen anfertigen liess, zum anderen eine grosse
eingestürzte Kaldere am Van-See. Letztere wollen wir besichtigen. Im
Krater haben sich einige Seen gebildet, zudem ist der Vulkan
verantwortlich für die Bildung des Van-Sees, da sein Lavafluss die
Flüsse zurückgestaut hat. Die Teerstrasse führt zunächst leicht steigend
zu einem Dorf. Hier treffen wir hauptsächlich auf Kinder, die mal Geld
wollen (money, money), mal mit Steine schmeissen drohen. Hinter dem Dorf
treffen wir einen Jungen auf dem Weg zur Feldarbeit. Gerne bietet ihm
Dina einen kleinen Riegel an. Als wir wenig später auf seine Kollegen
treffen, welche von uns ziemlich direkt etwas zu Essen fordern, gibt es
nichts. Die Strasse steigt nun steiler an und ist nicht mehr geteert.
Weiter oben treffen wir wieder auf den Hirten, der uns auf dem Esel
sitzend am Ortsausgang überholt hatte. Er lädt uns ein noch schnell
einen Tee zu trinken. Auf einem Holzfeuer ist schnell einer zubereitet
und man philosophiert mal wieder über Kurdistan und die Abneigung zur
Türkei. Bald haben wir den höchsten Punkt der Strasse am Kalderarand
erreicht und fahren hinunter. An einer Spitzkehre gehen ein paar Spuren
weg, u.a. Fahrzeugspuren, denen wir folgen, da unser GPS hier einen
direkten Track zeigt. Die Jeepspuren hören bald auf, doch geht der Pfad
weiter. Der Krater ist wirklich lohnend, hier wächst viel mehr als am
See unten und die steilen Schuttreissen sind intensiv gefärbt, so wie
auch das Gestein in den Steilwänden. Noch kommen wir auf dem Pfad gut
voran, doch liegt der See, zu dem wir wollen, noch deutlich tiefer. Wie
befürchtet, wandelt sich der gut fahrbare Pfad nun in einen Fusspfad,
der auch einige Stufen überwindet, bei denen wir die Räder tragen
müssen. Die Felsen am Weg machen die Sache nicht einfacher, da ständig
ein Pedal oder eine Tasche anhängt. Dina ist schon am mosern über den
schlechten Weg, zum Glück ist nach einer weiteren längeren Tragestrecke
endlich Schluss und wir sind wieder im einfacheren Gelände, das uns bald
zur Fahrstrasse zum See führt. Im Krater hat es mehrere Seen, an einem
von ihnen wollen wir die Nacht verbringen. Da aber schon ein paar
Fischer den besten Platz beschlagnahmt haben, verkrümeln wir uns etwas
weiter hinten im Wald.
Als wir am
nächsten Morgen nach Adilcevaz reinfahren sind wir noch so früh dran,
dass wir auf die Ladenöffnungen warten müssen. Die folgende Strecke ist
mit die Schönste am Van-See entlang, die Strasse führt erhöht über der
Steilküste entlang. Aber auch hier ist sie noch in Bau, grosse
Erdbewegungen sind nötig für die Verbreiterung. In Ahlat ist wieder
Sightseeing angesagt, dort hat es einige Gräber und Monumente (u.a.
Moscheen), welche man besichtigen kann. Am Westufer nehmen wir dann eine
Nebenstrasse in Richtung Nemrut Dagi. Es gibt in der Türkei mindestens
zwei Nemrut Dagis, zum einen der bekannte Berg, auf dem ein
hellenistischer König Statuen anfertigen liess, zum anderen eine grosse
eingestürzte Kaldere am Van-See. Letztere wollen wir besichtigen. Im
Krater haben sich einige Seen gebildet, zudem ist der Vulkan
verantwortlich für die Bildung des Van-Sees, da sein Lavafluss die
Flüsse zurückgestaut hat. Die Teerstrasse führt zunächst leicht steigend
zu einem Dorf. Hier treffen wir hauptsächlich auf Kinder, die mal Geld
wollen (money, money), mal mit Steine schmeissen drohen. Hinter dem Dorf
treffen wir einen Jungen auf dem Weg zur Feldarbeit. Gerne bietet ihm
Dina einen kleinen Riegel an. Als wir wenig später auf seine Kollegen
treffen, welche von uns ziemlich direkt etwas zu Essen fordern, gibt es
nichts. Die Strasse steigt nun steiler an und ist nicht mehr geteert.
Weiter oben treffen wir wieder auf den Hirten, der uns auf dem Esel
sitzend am Ortsausgang überholt hatte. Er lädt uns ein noch schnell
einen Tee zu trinken. Auf einem Holzfeuer ist schnell einer zubereitet
und man philosophiert mal wieder über Kurdistan und die Abneigung zur
Türkei. Bald haben wir den höchsten Punkt der Strasse am Kalderarand
erreicht und fahren hinunter. An einer Spitzkehre gehen ein paar Spuren
weg, u.a. Fahrzeugspuren, denen wir folgen, da unser GPS hier einen
direkten Track zeigt. Die Jeepspuren hören bald auf, doch geht der Pfad
weiter. Der Krater ist wirklich lohnend, hier wächst viel mehr als am
See unten und die steilen Schuttreissen sind intensiv gefärbt, so wie
auch das Gestein in den Steilwänden. Noch kommen wir auf dem Pfad gut
voran, doch liegt der See, zu dem wir wollen, noch deutlich tiefer. Wie
befürchtet, wandelt sich der gut fahrbare Pfad nun in einen Fusspfad,
der auch einige Stufen überwindet, bei denen wir die Räder tragen
müssen. Die Felsen am Weg machen die Sache nicht einfacher, da ständig
ein Pedal oder eine Tasche anhängt. Dina ist schon am mosern über den
schlechten Weg, zum Glück ist nach einer weiteren längeren Tragestrecke
endlich Schluss und wir sind wieder im einfacheren Gelände, das uns bald
zur Fahrstrasse zum See führt. Im Krater hat es mehrere Seen, an einem
von ihnen wollen wir die Nacht verbringen. Da aber schon ein paar
Fischer den besten Platz beschlagnahmt haben, verkrümeln wir uns etwas
weiter hinten im Wald.
Am nächsten Tag müssen wir doch nach
Tatvan, nachdem die kleinen Abkürzungspfade auf die Ferne schon nicht
sehr vielversprechend aussehen. Aus dem Boden der Caldera muss zunächst
einmal wieder der Kraterrand gewonnen werden, teils geht es ordentlich
steil zur Sache. Die Piste wird nun richtig breit, auf der anderen Seite
sehen wir warum. Die Strasse wird hier enorm ausgebaut, ein ganzer
Baumaschinenpark steht herum, um die dreispurige Strasse zu erstellen.
Auf dieser Seite hat es zudem ein Skigebiet, die Abfahrt nach Tatvan ist
eine der längsten der Region. Auch wir haben eine endlose Abfahrt vor
uns. Schon im unteren Drittel muss Christian ewig auf Dina warten und
fährt schliesslich wieder hinauf. Der nächste Platten ist da, aber an
anderer Stelle. Wir flicken Dina's Rad schnell und sind dann bald in
Tatvan, von wo aus es nun auf autobahnähnlichen Strassen weitergeht. Da
wir erst am Ortsende zum Ort gekommen sind, müssen wir uns an einer
Tankstelle verpfelgen. Die Abfahrt ist immer noch nicht zu Ende, im
Gegensatz zur Abfahrt am Nemrut Dagi, können wir es hier sausen lassen,
da nun wieder geteert ist. Die strecke nach Mus ist nun weniger
aufregend, zwar geht es immer am Fuss der Berge entlang, doch wird das
Land hier intensiv agrarisch genutzt. Dementsprechende Kollateralschäden
begleiten uns wieder entlang der Strasse, ab und an liegen die
verwesenden Kadaver von angefahrenen Kühen oder Pferden am Strassenrand.
Es ist wirklich krass, welches Ausmass das hier annimmt, in keinem
anderen Land haben wir so etwas gesehen.
Obwohl wir eigentlich
hinter Mus (sprich Musch) zelten wollen, entscheiden wir uns nach
vergeblicher Hotelsuche im Ort, alle sehr teuer, für ein Hotel, welches
wir am Ortsausgang finden. Bei der intensiven Nutzung wäre es wohl
schwierig mit dem Schlafplatz geworden.
Unser nächstes Ziel ist
Diyarbakir, welches hinter dem Gebirgszug liegt und das wir einfacher
auf der Hauptstrasse von Tatvan her erreicht hätten. Doch sieht eine
Nebenstrasse auf der Karte noch spannend aus. Diese nehmen wir nun von
Mus und haben eine gute Wahl getroffen, die Landschaft im Anstieg
wandelt sich ziemlich, der Fluss aus der Ebene fliesst in einem engen
Tal ab, nur die Eisenbahnlinie folgt ihm noch. Leider war unklar, ob man
dieser hätte auch folgen können, sonst wäre sie eine interessante
Alternative gewesen. Am Gebirgszug treffen wir endlich wieder ein
bisschen natürlichen Wald an, hier sind sonst nur Hirten unterwegs. Nach
Überwindung der Passhöhe liegt wieder eine ordentliche Abfahrt vor uns,
die zunächst durch freieres Gelände führt und schliesslich in ein enges
Tal mündet. An diesem liegen einige Wasserkraftwerke, die gerade
mangels Wasser nicht so viel produzieren. Am Ausgang des engen Tales
liegt die Stadt Kulp. Bevor man hineinkommt passiert man, wie bei so
vielen Orten hier, erst einmal grosse Kasernengelände. Nach Einkauf und
Internet fahren wir weiter, nachdem es zum Ort Kulp rauf ging, müssen
wir zum nächsten Fluss runter. Dieser hat sich auch spektakulär
eingeschnitten, so dass einige Felswände seinen Lauf säumen.
Hier
hätte es ein paar nette Schlafplätze, doch wollen wir noch ein Stück
weiter, Fehlentscheidung. In der Folge ist das Land wieder sehr
durchsiedelt und kein ungestörter Schlafplatz ist zu sehen, überall wäre
man einsichtig. Nach dem Passieren einer Kaserne vermuten wir wenig
weiter ein geschütztes Plätzchen. Nachdem wir die Räder über einen
Seitenwall gewuchtet haben, finden wir in der Tat ein sichtgeschütztes
Plätzchen, wo wir unser Zelt aufstellen. Es ist mittlerweile dunkel
geworden. Als wir gerade am Kochen sind, kommt blöderweise noch ein
Einheimischer Hirte vorbei, der auf dem Heimweg ist. Er lässt nun nicht
mehr locker und bleibt vor unserem Zelteingang. Die Verständigung ist
sehr mühsam, doch mit der Zeit entwickelt er eine eindrucksvolle
Zeichensprache. Erst nach und nach verstehen wir, was er will, bzw. was
er sagen will. Er ist der Ansicht, dass wir hier nicht zelten können,
weil es viel zu gefährlich wäre. Die Soldaten in der Nähe würden uns
entdecken und dann kommen die Bomben. Da wir erst einmal fertig kochen
und keine Anstalten machen zu gehen, holt er von der Strasse
Verstärkung, welche nur ein bisschen besser Englisch spricht. Nachdem
wir hier nun sowieso schon entdeckt wurden, beschliessen wir nach dem
Essen aufzubrechen. Der Hirte will uns zu sich mitnehmen. Als wir wieder
auf der Strasse sind, kommt noch ein nobler Jeep dahergefahren. Dieser
stellt sich als reich gewordener Dorfbewohner heraus, welcher uns
einladen will. Zwischen unserem Hirten und den Verwandten des
Jeep-Fahrers entsteht nun ein Wortgefecht, wer uns aufnehmen darf.
Letztlich folgen wir den anderen Leuten ins Dorf und danken dem Hirt,
der anscheinend vom Rest als leicht Verwirrt beschrieben wird. Als wir
im Dorf sind, nimmt uns dann doch jemand ganz anderes auf. Wir dürfen im
Haus übernachten und bekommen selbstverständlich noch einmal ein
Abendessen vorgesetzt. Der Bauer, der uns aufnimmt hat eine nette
Familie und wir versuchen unser Bestes um miteinander zu kommunizieren.
Dabei stellen wir fest, dass das Kurdische uns zum Teil bekannt
vorkommt, im Wakhan hatten wir schon ähnliche Worte gehört. In der Tat
ist das Kurdische auch Teil der persischen Sprachfamilie.
Am
nächsten Morgen geht es schon sehr früh los, da wir nun wieder eher in
einer warmen Gegend unterwegs sind und zudem noch heute nach Diyarbakir
gelangen wollen.
Die Strecke ist nun weniger spannend, die Berge
entlang geht es noch, doch ab dem Zeitpunkt, ab dem man nach Süden
sticht, wird die Landschaft monoton, nur abgeerntete Felder in flach
gewellter Landschaft. So zieht sich die Strecke nach Diyarbakir doch
noch und wir sind froh, als wir endlich in der Nähe der Stadt sind. Vor
einigen Jahren war Diyarbakir noch hauptsächlich für Bombenanschläge und
Unruhen bekannt. Doch ist die Stadt mittlerweile relativ ruhig, was
sicher auch an der enormen Polizeipräsenz liegt. Die Altstadt liegt
eindrucksvoll über dem Tigris, von der Stadtmauer sind noch viele Teile
erhalten. An Hotels mangelt es nicht, so ist schnell eine gute
Unterkunft gefunden. Wir flanieren am Abend nur noch kurz durch die
Gassen, eine eingehendere Besichtigung behalten wir uns für den Morgen
vor. Dann ist auch weniger los und wir verlieren uns in den verwinkelten
Gassen. Obwohl ganz neu, ist auch die armenische Kirche beeindruckend.
Sie wurde durch Spendengelder wieder aufgebaut, nachdem nur noch ein
Gerippe übrig war. Auch die Moscheen sind natürlich gewaltig. Eines
unserer letzten grossen Ziele ist nun der Nemrut Dagi, also der zweite
bekannte Nemrut. Doch um nicht wieder in der langweiligen
landwirtschaftlichen Ebene zu fahren, nehmen wir bis Siverek einen Bus.
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