Montag, 19. August 2013

Zurück nach Ishkashim

Nachdem wir zunächst keine Rückfahrgelegenheit hatten und wir nicht sofort zurückradeln wollten, beschlossen wir zunächst den Sonntag in einem Homestay zu verbringen. In Sarhad gibt es derer drei, doch unsere Wahl musste natürlich auf das Guesthouse unseres Veloverwahrers fallen. Die Räder waren noch genauso, wie wir sie abgestellt hatten. Es war sicherlich gut gewesen, dass der Guesthouse-Besitzer noch eine Folie über sie drüber gelegt hatte, so regenlos, wie wir annahmen war die Gegend ja nicht. Den englischsprechenden Jungen fragten wir noch nach anderen Touristen, doch aus seinen Antworten wurde man nicht schlauch. Zwar hätte es solche Touristen, jedoch wären keine mehr da. Wir dachten insbesondere an Moritz, der aber wohl schon nach Ishkashim abgefahren war. Zunächst räumten wir unsere Sachen aus und überlegten die Alternativen. Schon vor dem Hineinfahren hatten wir beschlossen, nur einen Weg zu radeln, so dass wir nun auf eine Mitfahrgelegenheit angewiesen waren. Andererseits wollten wir hier auch nicht ewig mit Warten zubringen, so dass wir entschieden waren, bereits am nächsten Tage herauszuradeln, wenn es keine Fahrgelegenheit geben würde. So kämen wir wohl immerhin bis Sargaz, wo es mehr Autos geben sollte. Noch während wir herumräumten sahen wir draussen auf der Dorfstrasse einen weissen Toyota-Jeep entlangfahren, mit Antenne, wie ihn die Hilfsorganisationen oft verwendeten. Christian wurde losgeschickt um ihn auszukundschaften, er war zum hintersten Guesthouse gefahren. Dort sassen ein paar Männer vor dem Haus, nach einiger Zeit verstanden sie das Begehren und riefen den Fahrer des Jeeps heraus. Der war tatsächlich ein Einheimischer, welcher von Kepkut hergekommen war um seiner Arbeit für eine Hilfsorganisation nachzukommen. Entsprechend konnten wir uns in Englisch unterhalten, er wollte allerdings erst in 3 Tagen wieder zurückfahren.
Im Anschluss probierte Christian noch das Thermalbad im Ort aus. Dort gab es einen gut hergerichteten Schuppen mit einem Becken drinnen, welches mit warmen leicht schwefeligen Wasser gefüllt werden konnte.
Nach dem Bad hörte man schon das nächste Fahrzeug daherkommen, es hielt nur wenig entfernt von unserem Guesthouse. Also wurde auch dorthin eine Erkundungstour unternommen und die brachte unerwartetes zu Tage. Abdelhamid stand vor dem zweiten Guesthouse, welches nur 200 m neben unserem Guesthouse stand. Das hiess wohl, dass Moritz doch noch da ist. Ein Blick ins Guesthouse bestätigt den Verdacht. Allerdings sind sie nun eifrig am Packen, anscheinend geht es gleich los. Sie waren vor über zwei Tagen hier angekommen und warten seither auf eine Mitfahrgelegenheit, doch ist noch niemand gefahren. Eigentlich hatte der grosse Adab Shah, dessen Agentur alles organisiert höchstpersönlich versprochen, dass er abgeholt würde. Doch war bislang kein Auto für Moritz nach Sarhad durchgedrungen. Wie er uns nachher erzählte, musste sein Übersetzer ein paar Kilometer talaus zu einer Krankenstation gehen, welche ein Funkgerät hat, mit dem das Krankenhaus in Ishkashim angefunkt werden kann. Von dort aus konnte man Adab Shah fragen, wann denn mit dem Auto zu rechnen sei, immerhin erwartete Moritz seine Tourgruppe bald in Ishkashim. Doch Adab Shah hatte die beiden vergessen und gab ihnen Bescheid, dass kein Auto kommen würde und sie sich selbst zu helfen hätten. So organisierten sie sich lokal einen Jeep, d.h. von einem Einheimischen aus Ishkashim. Dieser stand nun vor der Türe. Eine besondere Pointe bei der Geschichte war, dass zwei Kunden von Adab Shah am Tag an dem Moritz in Sarhad eintraf, mit einem von Adab Shah geschickten Auto zurück fahren konnten, sie hatten sich wohl nur um wenige Stunden verpasst. Natürlich interessierte es uns nun, ob wir da auch noch Platz haben würden. Doch mussten wir das wohl mit dem Fahrer aushandeln, da Moritz meinte sie hätten einen speziellen Deal, der beinhalte nur sie beide. Wir verstanden zwar nicht, warum damit nicht das ganze Fahrzeug gemietet war, zumal der Preis entsprechend hoch war, doch so musste mit dem Fahrer verhandelt werden. Der war allerdings von einer seltenen Logik, so dass das Verhandeln überhaupt nicht einfach war. Zunächst wollte er für die Strecke nach Ishkashim 500 $ haben, und das obwohl die anderen Beiden ihm diesen Lohn schon zugesprochen hatten. Normal kostet ein Auto 450 $. Schliesslich wurde klar, dass wohl nur bis Krot gefahren würde, d.h. dort wo der Baba Tangibach hinunter kommt. Für diese Strecke wollte er nun 200 $, wir schlugen geradewegs aus und gingen schon hinaus. Normalerweise erweicht so etwas den Händler, doch dem Fahrer schien das egal zu sein. Als wir draussen beim Fahrzeug standen, wurde noch einmal ein Versuch unternommen, letztlich war das letzte Angebot 100 $ für die Strecke bis Krot, dabei zahlten die beiden Anderen schon 200 $. Man sieht, dass hier von Logik keine Spur mehr ist und gerade diese Preise für den Transport eigentlich jedweden Tourismus hier zunichte machen sollten. In Tajikistan, wo der Transport auch nicht billig ist, hätte man für diese Strecke sicher nicht mehr wie 60 $ gezahlt, hier sind es zusammengenommen 300 $. Nun mussten wir schnell unsere Sachen packen, so eine frühe Mitfahrgelegenheit hatten wir nicht erwartet. Rad und Taschen werden zum Jeep gebracht. Doch während wir die Räder parat machen, laden die Afghanis natürlich schon die Taschen ein. Ihr Unvermögen in Sachen Beladung ist himmelschreiend und Christian entsprechend auf der Palme. Natürlich müssen zunächst die Räder eingepackt werden, sonst passen diese nicht mehr hinein. Nachdem etwas mehr Struktur hineingebracht wurde kann auch alles transportiert werden. Nur Moritz macht sich Sorgen, ob wir noch den Kiwi Alick hineinbringen. Er meint, den würden wir unterwegs noch treffen, nachdem er sich zu Fuss nach Sargaz aufgemacht hatte um schnellstmöglich seiner Tee/Brot-Diät zu entkommen. 
Der Fahrer ist schon älter und hat keine Daumen mehr, dennoch kommt er gut auf der ruppigen Piste zurecht. Die kühlen Tage haben zu deutlich geänderten Pistenverhältnissen geführt, alle Bäche sind deutlich kleiner und auch die Schiebestrecke durch das stehende Wasser ist nun trocken. Nachdem auch der Wakhan niedriger ist, wollen Moritz und Abdulhamid lieber auf der rechten Seite bleiben, also dort entlang, wo wir auf dem Hinweg kurz durch den Wakhan mussten. Doch der Fahrer bleibt starsinnig und es entspannt sich ein heftiges Wortgefecht zwischen den Beiden. Abdulhamid erzählt erst kurz vor der Brücke den eigentlichen Grund, ihnen wird wohl ein Taxi von Kala e Panja bis nach Sargaz geschickt, das ist noch ein paar Kilometer weiter als Krot und viele Fahrer fahren nur bis zur Furt des Baba Tangibaches. So auch unser Fahrer, welcher dort alle ausladen will, doch Moritz und Abdulhamid würden dort einfach in der Öde stehen und müssten ihr Gepäck schleppen, so kehren sie um zum nächsten Guesthouse und wir steigen als Einzige aus. Gegenüber steht immer noch ein LKW, so wie bei der Hinfahrt, die Fahrer machen uns Handzeichen, zum Herkommen und auch um den Weg zu zeigen. Nur wenige Meter oberhalb der Furt hat es eine einfache Brücke über den Bach, die wohl die letzten Tage gebaut wurde. So kommen wir zum LKW, welcher gerade noch Wassermelonen auslädt. Der Fahrer beginnt sogleich eine Konversation, anscheinend fährt er morgen zurück und würde uns mitnehmen. Das hört sich gut an, doch natürlich muss auch ein Preis verhandelt werden. Die Kommunikation ist zwar nicht ganz einfach, doch mit ein paar Wiederholungen verstehen wir auch die Details. Der LKW fährt wohl morgen los und braucht drei Tage bis Ishkashim, d.h. mit Übernachtungen in Kala-e-Panja und Qasideh. Der zunächst vorgestellte Preis ist etwas hoch, einige hundert Dollar, zumindest kennen wir jetzt die Zahl für hundert gut. Nach langem Herumverhandeln einigen wir uns jedoch auf 100 $, allerdings scheint die Zahl nicht immer fix zu sein, da der Fahrer plötzlich wieder mehr will. Wir werden noch auf eine Wassermelone eingeladen und suchen uns einen Zeltplatz gleich an der Furt, um in der Nähe des LKW zu sein. Doch als wir das Zelt aufgebaut haben und kochen, fährt der LKW plötzlich weg. An Bord sind drei Fahrer, so dass wir nicht sicher sind ob unseres Verhandlungserfolges. Wir haben zumindest einen schön gelegenen Zeltplatz, gleich neben dem Baba Tangibach und mit guter Aussicht auf eine eindrucksvolle Steilstelle des Wakhan, der auch bei niedrigem Wasserstand noch gehörig Lärm macht. Als wir am nächsten Morgen uns schon recht früh aufmachen wollen, ist das Wetter immer noch uneindeutig, es gibt sogar wieder leichten Regen. Auf den Baba-Tangibach folgt als nächster Ort Kesget, eine Streusiedlung mit grosser zusammenhängender grüner Fläche und einigen Bäumen. So sehen wir den LKW von gestern hier nicht direkt und fahren weiter in der Annahme, dass er uns schon einholen wird. Auf Kezget folgt der nächste Bach, der einen grossen Schuttkegel geschüttet hat und bei dem die Routenführung nun eine andere ist, da der direkte Weg verschüttet ist, ein wenig mühsam, so früh am Morgen. Nun ist es nicht mehr weit zur Brücke von Sargaz. Als wir nach einer kleinen Gegensteigung zur Brücke herunterrollen kommt uns, welch Überraschung, Moritz sein Übersetzer, Abdulhamid, entgegen. Wir sollten eigentlich in Sargaz nach dem Taxi für Moritz fragen, doch anscheinend ist Abdulhamid schon vorgeschickt worden. Mit dem Fernglas hatten wir schon ein Auto nahe dem Guesthouse von Sargaz stehen sehen, Christian prustete lauthals los, als er es identifizieren konnte, es war ein Toyota Corolla. Gestern bei der Fahrt nach Krot hatten wir uns schon mit Moritz über Autos unterhalten und wir hatten ihm unsere Beobachtung mitgeteilt, dass hier sogar normale Corollas von Ishkashim bis nach Sargaz verkehren könnten. Sein Kommentar war, dass sie das aber nur einmal machen würden. Und nun darf er selbst Platz in einem Corolla nehmen. Sämtliche Nichtgeländefahrzeuge im Wakhan sind Toyota Corolla. Der Grund ist anscheinend, dass es in Pakistan eine Fabrik hat, in der Toyota Corolla hergestellt werden, die also auch den Weg nach Afghanistan schaffen. Der Corolla in Sargaz wurde anscheinend von einem Soldaten aus Kala e Panja hergeschickt. Als wir die Brücke überquert haben, kommt uns schon der Guesthousebesitzer entgegen, er will natürlich gleich ein Zimmer los werden. Zudem erzählt er davon, dass Alick bei ihm untergekommen ist. Wir schauen daraufhin noch bei ihm vorbei. Er liegt aber noch im Schlafsack, der Tag gestern war wohl anstrengend. Von Sarhad hatter er nur 2 Tage bis Sargaz zu Fuss gebraucht und will heute per Motorrad zurück nach Sarhad. Wir machen uns nun auch weiter auf, doch kaum einen Kilometer hinter Sargaz kommt uns ein Toyota Hiace Geländebus entgegen und der Fahrer steigt gleich auf eine Preisdiskussion ein. Zunächst liegt er bei 400 und 300 Dollar bis Ishkashim. Eigentlich hatten wir nur ein Budget von 250 $ veranschlagt, von denen noch 150 $ übrig sind. Damit scheinen wir allerdings auf keinen grünen Zweig zu kommen, so bewilligt Dina noch weitere 50 $, die Christian allerdings sogleich in die Verhandlung wirft. Doch nach ein paar Verhandlungsrunden können wir uns auf 210 Dollar bis Ishkashim einigen. Wir sind uns nicht sicher, mit wie vielen anderen Leuten wir den Bus teilen werden, doch nachdem der Fahrer recht suboptimal packt (die Räder kommen in den Bus und nicht auf den grossen Dachträger), wird uns schnell klar, dass wir soeben den ganzen Bus gechartert haben. Dafür passt der Preis fast, auch wenn wir mit einem 3 Tage langsameren Transport die Hälfte zahlen würden. Doch nach den Verhandlungen gestern war uns nicht klar, ob der LKW bei seinem Preis bleiben würde. Der Hiace hat sogar einen kleinen Bildschirm und so laufen leider die ganze Fahrt über, irgendwelche indischen Musikclips. Auf halbem Weg steigt noch ein Fahrgast zu, nachdem wir zahlen werden wir aber um Erlaubnis gefragt. Die Strecke ist uns schon bekannt, interessant ist vor allem der Wakhan, der auch hier deutlich geschrumpft erscheint. In Kala e Panja müssen wir uns noch nicht einmal ins Buch eintragen lassen, allerdings werden wir gefragt ob wir nicht einen Soldaten mitnehmen können. Kein Problem, nach ein paar Minuten kommt ein Soldat in voller Montur mit, jetzt haben wir auch einen bewaffneten Aufpasser. Der Soldat an der Sperre ist immer noch der Gleiche, wie bei der Hinfahrt, ein Englisch sprechender Wakhi aus Sost. Bislang hat der Hiace keine besonderen Geländeschwierigkeiten gehabt, die kommen erst hinter Khandud, wo drei Bäche ohne Brücke auf uns warten. Zwischen Kala-e-Panja und Khandud nehmen wir drei LKW wahr, welche mitten in der Wiese stehen, einer von ihnen ist ein grosser LKW-Kran. Wir wundern uns, was dort gebaut wird, bis wir daran vorbei fahren. Zwei LKW sind hier in der matschigen Wiese liegen geblieben und der Kran soll wohl helfen, diese wieder hinaus zu bekommen.















In Khandud fahren wir an der unbesetzten Polizeisperre vorbei und bleiben am Bazar stehen. Unser Fahrer diskutiert mit anderen Leuten, wir denken uns schon, dass es ums Mittagessen gehen könnte, doch dann kommt er wieder und gibt uns Bescheid auszusteigen, wir müssen das Auto wechseln. Er hat uns wohl an einen anderen Fahrer verschachert, unser neues Gefährt ist ebenfalls ein Corolla, dabei kommen die schwierigen Stellen doch erst. Wir zahlen den halben Preis und machen uns ans umladen. Anscheinend will unser Fahrer schnell zurück nach Sarhad, er hatte sich mit entgegenkommenden Fahrern unterhalten, wir vermuten dass sie auf die Gruppe von Jeff spekulieren, die auch demnächst aus Sarhad heraus muss. Der Corolla hatte zum Glück einen Dachgepäckträger, so dass dort die Räder unterkamen, das Gepäck kam in den Kofferraum. Zu viert (der Soldat ist noch an Bord) geht es nun Richtung Ishkashim. Schon am Ortsrand machen wir Stop, ein weiterer Soldat, bzw. Polizist hält uns an und will ein Stück mitgenommen werden. Es wird nun enger, doch verwehren können wir es ihm nicht, so haben wir nun zwei bewaffnete Begleiter. Unterwegs sehen wir noch einen Soldaten die Strasse entlanggehen, der weniger Glück mit einem Auto hatte, er hatte sicher schon 15 km hinter sich. Eigentlich wollte der zweite Polizist nur bis Pigish mit, doch als er dort ist, überlegt er es sich anders und fragt ob er nicht bis Ishkashim mitgenommen werden kann. Nun gut, es dauert etwas, da er sich noch zu Hause umzieht, ein Gewehr weniger im Auto. Christian wird derweil schon ungeduldig, eigentlich hatten wir für heute nichts speziell geplant, d.h. wenn wir bis Ishkashim kommen ist es gut, doch wir liegen so gut in der Zeit, dass wir es vielleicht sogar über die Grenze schaffen könnten, wir wissen nur nicht wie lange sie üblicher Weise offen ist. Unser neuer Fahrer ist zwar nicht viel langsamer als der Hiace (dessen Fahrer die Möglichkeiten bei weitem nicht ausreizte), aber dennoch versucht er möglichst behutsam mit dem Fahrzeug umzugehen. Das ist insbesondere bei den Flussquerungen von Vorteil, dort wird möglichst weit unten am Schwemmkegel eine Route gesucht, mit der tiefes Wasser vermieden werden kann, natürlich hat es schon Spuren. In Khandud waren wir von Alick auf dem Motorrad überholt worden, wir sahen ihn nun immer als kleinen Punkt vor uns. Aber auch mit anderen Corollas gab es Wettrennen, bei denen unser Fahrer das Nachsehen hatte. Immerhin konnte er vermeiden, dass wir wie der vor uns fahrende Corolla, in einem Sandstück schieben mussten. Nachdem die Flüsse überquert sind, stoppt unser Fahrer plötzlich, steigt aus und nimmt auf der Rückbank Platz: Now police is driving. Der mitgenommene Polizist hatte den Fahrer wohl überreden können auch einmal ans Steuer zu dürfen. Das hätte er sich wohl besser überlegen sollen. Zwar bekommt der Polizist zunächst nicht die richtigen Gänge hinein (und das bei einer Automatik), doch als dann der Drive-Gang drinnen ist, geht die Post ab, der Polizist fährt ungefähr das doppelte Tempo und nimmt grosszügig einige Geländeschwierigkeiten. Gleich am Anfang kracht er erst einmal in einen grossen Stein, Christian mahnt ihn ab und zu bei den Bewässerungsgräben abzubremsen. So überholen wir natürlich wieder den anderen Corolla und sind dichter an Alick dran. Ob diese Fahrweise tatsächlich schneller ist, wissen wir allerdings erst, wenn wir ohne Panne bis Ishkashim kommen. Vor Quasideh verabschiedet sich der Soldat aus Kala-e-Panja und es gibt wieder einen Fahrerwechsel, wir fahren wieder gemächlich. So wird es knapp mit der Grenze, der Polizist meinte etwas von 16 Uhr, so lange hätte die Grenze offen. Um das zu schaffen müssten wir allerdings mit dem Taxi dorthin fahren, mit dem Fahrer hatten wir ja noch keinen fixen Ort ausgemacht, so wird kurzerhand die Grenze als Ziel definiert. Je näher wir kommen, desto knapper wird es zeitlich, es wäre traumhaft schon heute rüber zu kommen, in Ishkashim auf der tajikischen Seite gäbe es wieder eine Schaurma und echte RC-Cola. Die Minuten schwinden, doch endlich taucht der erste Posten auf, es ist 5 Minuten vor 4. Doch die Posten winken ab, wir verstehen jedoch nicht warum, wahrscheinlich ist es doch schon zu spät. Sie schicken aber nach jemand englisch sprechendem und nach ein paar Minuten taucht der Geschenke-Typ auf. Er sagt uns in seinem mehr indisch klingenden Englisch, dass heute zu ist, holiday, die Afghanen feiern ihren Nationalfeiertag. Wir sollen morgen kommen, da sei sicher offen. So müssen wir noch eine Nacht in Ishkashim verbringen. Wir beschliessen in ein Guesthouse zu gehen. Unser Taxifahrer wird von uns schon bezahlt, nimmt uns aber noch ein Stück mit rauf. Kurz vor dem Ort steigen wir aus und radeln selbst hinein. Die Suche nach dem Guesthouse ist dann nicht so einfach, wir treffen noch Alick, der im Marco Polo Guesthouse untergekommen ist, der Preis hört sich für uns zunächst teuer an. Doch es stellt sich heraus, dass wir gar keine andere Alternative haben, ein angeschriebenes Guesthouse ist verschlossen und die von den Einheimischen angegebenen Guesthouses stellen sich wieder als das Marco Polo Guesthouse heraus. Die Strasse dorthin ist so übel, dass wir stossen müssen, doch schliesslich gelangen wir dort doch an. Kurz vorher unterhalten wir uns noch mit jemandem von der Aga Khan Stiftung, er betreibt ein kleines Handarbeitszentrum in der Nähe des Guesthouses und lädt uns ein doch dort zu bleiben. Doch wir schauen erst beim Guesthouse vorbei, wo schon Alicks Maschine steht. Ein akzeptabler Preis ist schnell ausgehandelt und so schauen wir danach noch schnell wieder ins Zentrum von Ishkashim.


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