Freitag, 2. August 2013

Shaymak-Runde - Ein Blick in den kleinen Pamir

Es ist schon Mittag als wir endlich aus Murghab herauskommen. Der LKW-Terminal ist schon wieder verwaist und das Restaurant daher leider zu. So kommen wir erst in Koshy-Korgon an einem unscheinbaren Café zum Essen. Die Kartoffelsuppe mundet und stärkt uns für die kommenden Schotterkilometer. Von gestern wissen wir, dass nach zerbröselndem Teer schlechte Wellblechpiste kommt, so dass auch die Autofahrer teils ins Gelände ausweichen. Wir hoffen eigentlich darauf, dass bald wieder Teer folgt, doch vergeblich. Die vielen LKW setzen der Piste zu und stauben uns beim Vorbeifahren ein. Die Landschaft bleibt ähnlich wie bei der Rangkul-Runde, trockene Berge, bis auf den Aksu, der mal näher, mal weiter von der Strasse weg fliesst. Nach einer Weile taucht rechts ein einsames Haus auf , das sich beim Näherkommen als Café herausstellt. Wir nutzen die Gelegenheit auf eine Kohlsuppe und Saft. Leider haben die Fruchtsäfte hier chinesische Dimensionen, 10 % Frucht und statt Zucker Süssstoff drinnen. Am Café warten zwei Geologen auf eine Mitfahrgelegenheit nach Murghab, sie wollen faxen. An der anderen Uferseite, nahe des Meteoritenkraters haben sie ein Camp und scheinen zu explorieren. Der ganze Berg ist schon mit Zickzacklinien bedeckt und das Lager sieht gross aus, viele Jurten stehen dort. Das Ganze scheint eine Kooperation mit den Chinesen zu sein. Zu unserer geplanten Runde meinen sie nur, dass die Wege beschwerlich seien.
Der Fluss Aksu, unser Begleiter für die nächsten Kilometer
Zum Teil sind nur sehr schmale Bänder am Aksu grün
Auch nicht ideal aber oft besser als die Strasse, die Nebenpiste
Wellblech, hier und dort
Teestube, für uns gibts eine Suppe
Der Mustagh Ata
Staublaster
Steinkunst
Er kommt aus China
Abendstimmung von unserem Zeltplatz kurz vor dem Abzweiger Richtung Shaymak
Nach dem Essen geht es beschwerlich weiter, die hiesige Strasse liegt Dina gar nicht und mittlerweile herrscht reger Verkehr, da nun die abgefertigten LKW alle auf einmal kommen, es ist Montag, am Wochenende ist der Pass zu. Ein tajikischer Fahrer meint noch wild gestikulierend, dass wir falsch sind, da wir nicht über den Kulmapass fahren könnten. Wie der Polizei gestern in Murghab ist ihnen das wohl auch bekannt. Wir zweigen aber vor der Grenze nach Süden ab. Das Aksutal ist nun recht weit und bis wir wieder am Fluss sind, dauert es. In der Ferne ist einmal eine unbewohnte Häusergruppe zu sehen, wohl Überreste eines eingestellten Bewässerungsprojektes. Dina wird zwischendurch von einem tajikischen LKW-Fahrer aufgemuntert, es gibt Kekse. Erst kurz vor unserer anvisierten Übernachtungsstelle am Aksu hat es wieder Asphalt. Wir schlagen das Zelt in der Nähe eines unbewohnten Gehöfts auf und sind erstaunt, als abends doch noch ein Auto 5 m neben unserem Zelt vorbeifährt, nicht jeder bevorzugt die Hauptstrasse.
Am nächsten Tag ist für uns nach 4 km Teerende, ein Schild weist darauf hin, dass der Teerbelag 2002 von den Tajiken gelegt wurde, wir hatten auf Sowjetasphalt getippt. Die Piste nach Süden gegen Shaymak lässt Schlimmeres befürchten, es hat übles Wellblech und ist recht kiesig. So mag Dina keinesfalls bis Shaymak fahren. Zum Glück hat es wieder Nebenpisten, welche sich deutlich besser beradeln lassen. Wir versuchen so viel Strecke wie moeglich auf ihnen zurückzulegen. Verkehr hat es fast nicht, es kommen nur 3 LKW entgegen. Wir sind auf den Checkpunkt bei Toktamish gespannt, dort soll angeblich die Erlaubnis ausgestellt werden, in der beschrieben ist, wie weit wir fahren können. Doch die Kaserne, die wir aus grosser Entfernung ausmachen, liegt nicht direkt an der Strasse und der Checkpoint ist wohl schon länger nicht mehr besetzt.
In Toktamish suche wir erst einmal einen Laden. Ein Einheimischer führt uns zum von aussen nicht zu erkennenden Geschäft. Dort hat es für einnen solchen Ort eine gute Auswahl, sogar mit ein bisschen Gemüse. Eigentlich wollen wir nur noch schnell aus dem Ort radeln, doch ein Gebäude weckt unsere Aufmerksamkeit, ein normales Haus mit tajikischer Flagge. Wir schauen kurz rein, doch niemand ist da. Irgendwie eigenartig, es hat einen leeren Raum, in dem nur ein kaputter Stuhl steht, auch andere Zimmer sehen wenig benutzt aus. Als wir gerade wieder gehen wollen, kommen zwei Frauen auf uns zu gelaufen. Wir müssen uns hier noch registrieren. Ohne Bank wird das aber wohl einfacher als in Murghab? Im Prinzip schreiben wir unsere Namen und das Herkunftsland in ein frisches Heft. Damit weiss dann auch der KGB Bescheid wer sich im Hinterland aufhält. Anscheinend macht das nicht jeder so. Als wir fertig sind, kommt auch noch der Bürgermeister und führt uns in sein ordentliches Büro. Wir zeigen ihm noch unsere Route und fragen nach etwaigen Permits. Die scheinen nicht notwendig zu sein. Er gibt uns noch seinen Namen mit, so dass die Soldaten hier anrufen können, falls Probleme auftauchen würden. Wir können nun endlich rausfahren und suchen hinter dem Ort nach Schatten. Es ist heute wieder extrem heiss, der Bürgermeisterhatte uns darauf aufmerksam gemacht, dass für Dushanbe 48 Grad vorhergesagt sind und auch hier in der Höhe sei es ausserordentlich warm. Schatten ist leider Mangelware, so dass wir uns an eine steile Sandsteinwand quetschen.
Immer noch am Aksu
Blick ins Tal Richtung Shaymak
Vor dem Laden in Toktamish
Das Gemeindehaus von Toktamish
Nach der Pause ist vor der Pause, nachdem die Piste wieder an den Aksu kommt, nützen wir diesen für eine Waschsession, bei den Temperaturen ist das erfrischend. Interessierte Murmelis schauen zu. Im weiteren Verlauf hat man immer mehr vom Aksu, nachdem die Piste in seiner Nähe geführt ist, zudem tauchen immer mehr Gebäude auf, die momentan unbewohnt sind, die Bewohner sind wohl auf der Sommerweide.Vorher waren eitentlich kaum Siedlungsspuren zu sehen, da war der Aksu allerdings auch nicht so mäandrierend und die grüne Talebene so breit. Links neben der Piste sind Spuren einer weiteren ehemaligen Trasse zu sehen, denken wir. Doch es ist der Verlauf des ehemaligen Grenzzaunes, der perfekt abgebaut ist. Leider sind nun einige Zwangspassagen auf der Strasse zu fahren, so dass wir dem Belag nicht entkommen. Das führt dazu, dass wir den Tag früher als normal beenden da Konzentration und Kräfte nachlassen. Der Zeltplatz liegt idyllisch am Fusse des Aktasch, eines grossen Felsberges, welcher auch Shaymak dominieren soll. Kurz nachdem wir abgeladen haben. In der Talebene sind zahlreiche kleine Tümpel, die einen idealen Nährboden für die Mücken bieten. Christian kümmert sich derweil um die Räder, Kette vom Staub befreien ist obligatorisch. Dann wird noch kurz der Fuss des Aktasch erkundet, vom Zeltplatz sieht es so aus, als ob es eine Schlucht mit Wasserfall hat. Das bestätigt sich und vom Schuttkegel des Baches aus hat man eine wunderschöne Sicht auf die breite Talebene.

Die Strasse ist merklich kleiner geworden
Erfrischendes Bad im Aksu
Aksu zum wievielten?
Luxus, betonierte Furt
Leider zwischenzeitlich leicht sandig
Es wird grüner
Schöne Felswände säumen der Weg unweit von Shaymak
Die Landschaft ist wesentlich schöner als die Strasse
Unser Zeltplatz in der Nähe von Shaymak
Blick nach Shaymak im Abendlicht
Die Schatten werden länger, das Rinnsal kommt aus einer kleinen Quelle
Shaymak
Am nächsten Tag geht es nach Shaymak, der Ort scheint kleiner als Toktamisch und Läden fallen uns nicht auf, so dass wir einfach durchfahren. Leider bleiben wir nach dem Ort auf der Piste und nehmen nicht eine deutlich abzweigende Piste, deren Ziel unklar erscheint, es wäre eine Umfahrung gewesen. Wir hoffen nun auf das baldige Ende der "gut" präparierten Piste, denn die einfachen Pisten sind meist besser zu fahren. Am letzten Handymasten werden nochmal Mails gecheckt und Blogeinträge abgeschickt, dann geht es runter zur Brücke über den Aksu. Auf der anderen Seite warten Soldaten auf uns, denn dort hat es eine Kaserne Wir sind wohl etwas früh, der diensthabende Offizier (Nachalnik) muss erst einmal aus dem Bett geholt werden. Nach Sichtung unserer Pässe kommt leider erst einmal die Frage nach dem KGB-Permit. Zum Glück lässt er sich damit abspeisen, dass wir uns in Toktamisch registriert hätten und der KGB daher Bescheid wisse. Nachdem wir uns im Büchlein eingetragen haben, dürfen wir auch weiter. Nach der Kaserne kommt der Ort Kyzylrabot, doch der besteht nur aus wenigen verstreuten Häusern. Die Piste geht nun weiter zu einer Grenzkaserne, wir müssen jedoch ins Tal des Kyzylrabot. Der Abzweig ist nicht ganz klar und so fragen wir am letzten Haus, von wo wir in Richtung einer Brücke geschickt werden. Die alte Brücke existiert nicht mehr und das Brett welches halb im Bach liegt scheint uns nicht velotauglich. So wird an die normale Furt gegangen. Eigentlich ist der Fluss ganz unproblematisch, doch Dina kommt das Rad noch fast am Ufer in Schieflage und kann nicht mehr gehalten werden, so dass es als Resultat im Bach liegt. Für Dina ist es nicht erklärlich, wie das passieren konnte. Ein Grund könnten die fehlenden Vorderradtaschen sein, die für bessere Balance sorgen. Es muss nur eine Tasche ausgeräumt werden, in die etwas Wasser gelaufen ist und auch die Batterien des Photoapparates werden erst einmal getrocknet. Es folgen nun einige Steigungen, bis wir endlich auf Talhöhe des Kyzylrabot sind. Hier endlich hat es Jurten, von denen wir gehört hatten, dass sie so zahlreich seien. Immer an kleinen Nebenbächen hat es etwas grün, so dass eine Lebensgrundlage für das wenige Vieh vorhanden ist. Einige Jurtenplätze sind auch mit festen Lehmhäusern ausgestattet, an einem von ihnen ist wohl gerade die ganze Talgemeinde versammelt und baut ein neues Haus. Kurz darauf machen wir Mittag und sind frohen Mutes bald auf den Kyzylrabotpsass zu kommen, es sind ja nur noch 300 Höhenmeter. Doch zunächst folgen wir noch dem flachen Tal, je weiter hintenrein es geht, desto weniger benutzt ist die Piste, so dass schon etwas Wegfindung angesagt ist. Leider führt der Weg nun einem trockenen Flussbett entlang, durch die vielen Steine müssen wir schieben. Als der Weg das Bett wieder verlässt zielt er ziemlich direkt in Richtung Pass, das bringt viel Steigung mit sich, so dass wir schieben müssen. Der Weg besteht nun nur noch aus zwei Fahrrillen und entwickelt sich zu einer nicht endend wollenden Steigungsstrecke. Immer wenn wir die Passhöhe hinter dem nächsten Steilstück vermute, kommt noch Eines. Im Endeffekt ist der Pass über 100 m höher als gedacht, der tiefste Einschnitt wird nicht überfahren, sondern ein breiter Rücken. Die Abfahrt ist natürlich einfacher und wir sehen schon das nächste Etappenziel, einen See im Becken. Uns war nur die Routenführung nach Djarty Gumbaz nicht klar, denn die Karte zeigt einen anderen Verlauf als das Satellitenbild und so sind wir froh, dass auf dieser Seite noch ein einsamer Djailoo ist. Christian geht auf den Hirten zu, der den Weg direkt am See vorbei bestätigt. Es hat aber sowieso keine Abzweigung, so dass wir einfach den Spuren folgen. Am flachen See laden die Spätnachmittagstemperaturen zum Baden ein. Die darauffolgenden zwei Flussquerungen stellen sich als harmlos heraus und so zelten wir an der zweiten Furt mit weniger Mücken als gestern. Christian lässt es sich nicht nehmen und nimmt noch einmal ein Bad im Fluss. Es wird wieder Hobo gekocht, mit 4200 m ist es unser höchster Hobokochplatz und Dina versucht sich in verschiedenen Dungsorten, denn es soll dort Unterschiede geben, der Pferdemist scheint von mässiger Qualität zu sein, wohingegen Schafsmist sehr geschätzt wird. Wir nehmen aber was wir bekommen.

Hier weiter und man kommt nach Afghanistan
Grenzberge
Nochmals wellig
Kettern?
Weite Ebene und doch Grenze
Die letzten Häuser bevor die Strasse ansteigt
Angenehme Steigung
Wolkenbilder
Auch wenn nur spärlich Gras ist es doch grün
Weideland
Kurz vor dem Pass der dennoch nicht kommen will
Blick vom Pass zurück, ja Dina kommt auch noch
Geschafft
Es geht immer gerade runter
Weisse Riesen
Das Licht ist wieder einmal super
Die Strasse fährt sich gut
Auf zum Baden
Unweit des Sees schlagen wir unser Zelt auf
Abendstimmung
Die Nacht bringt, wie fast jede Nacht hier, wieder einen unglaublich klaren Sternenhimmel, nur vom Jurtenplatz sehen wir noch ein ganz schmales Lichtpünktchen. Während der Weg über den Kyzylrabotpass gestern anstrengender als gedacht war, fallen uns die restlichen Kilometer bis nach Djarty Gumbez leichte. Selbst die grössere Flussquerung ist einfach, durch das breite Kiesbett ist er nicht so tief. Am Wegesrand grüssen immer wieder einmal die Überreste von Marco-Polo Schafen, die hier bejagt werden. Djarty Gumbez ist ein Jägercamp und trägt seinen Teil dazu bei. Uns widert so etwas an, so viele Schädel mit Geweih in der Landschaft liegen zu sehen. Djarty ist ein alter Bekannter von uns, auf der Zorkul-Runde vor drei Jahren waren wir schon einmal durchgekommen und sind jetzt um die Brücke froh.

Auf geht es Richtung Djarty Gumbez
Die Füsse werden beim Queren mehrmals gewaschen
Schäfchenwolken
Der Weg bleibt gut
Zum Glück nicht so hoch wie erwartet
Herde
Kreuzung im Nichts
Wolkenspiel
Die nach Murghab führende Strecke hatte uns damals sehr gut gefallen, doch wir biegen nach einem Kilometer schon wieder ab, wir wollen querfeldein zum Pamir Highway bei Chatyr Tash. Zunächst gilt es einen kleinen Pass zu erreichen, von dem aus es dann im Prinzip nur noch flach talab gehen sollte. Kurz vor einem grossen Djailoo machen wir Rast. Der Weg ist weiter eindeutig und nun säumen wieder einige Jurtencamps das Tal. Die Leute sind von Murghab und verbringen den Sommer hier. Als wir fragen wie lange sie hier sind, erstaunt uns die Antwort. Von Mai bis in den November, also auch die härteren Randmonate werden hier ausgeharrt. In Murghab hat es wohl nicht genügend Futter. Die Piste geht nicht immer bergab, teils wird das Flusstal wieder verlassen und weiter vorne hat es einige Weggabelungen. Die jeweils eingeschlagenen Wege sind passabel und so wird etwa 20 km vor dem Pamir Highway Nachtlager bezogen. Der Tag heute war zwar meist sonnig, doch wie gestern schon zogen Wolken auf, die wohl weiter südlich auch Regen brachten. Das letzte Stück zur Hauptstrasse war nun nicht mehr weit, die Karte liess jedoch Sand befürchten. Statt, wie in der Karte eingezeichnet, den Fluss mehrmals zu Furten, bleiben wir auf der rechten Seite. Die Sandstücke waren dann zum Glück nicht so tragisch, nur kurzes Schieben war angesagt. Während Dina gerade auf dem WC sitzt kommt just noch das zweite Fahrzeug seit Shaymak, gestern hatten wir wieder einen alten Moscvitsch seine Geländetauglichkeit beweisen gesehen. Der letzte Kilometer ist wieder geschüttete Piste und daher grausam zu fahren.

Wir kommen an mehreren schönen Zeltlagern vorbei
Enggepfercht
Wollfilzjurte - Strom hat auch hier Einzug gehalten
Wieder einmal kysyl (rote) Berge
Es hat kein Verkehr
Die Steigungen sind nur noch sanft
In die Weite
Die trockene Erde ist gesprungen
Kommt es Regnen?
Schlafen am Fluss
Noch hat Dina gut Lachen

Grabstelle an Wellblechpiste
Es rollt nur zäh
Kaum auf Asphalt kommen auch schon die ersten Touristen, zwei ältere Herren aus Tölz, die mit ihrem Kleinbus mehrere Monate unterwegs sind. Wir diskutieren noch über gemeinsame Reisebegegnungen und Visaangelegenheiten. Keine halbe Stunde später treffen wir ein deutsches Radlerpärchen in unpassendem Outfit, mit ihren extrem kurzen Hosen und T-Shirts würden sie eher nach Russland passen. Es ist ihre erste grössere Radtour und so haben sie auch keineu langen Etappen geplant. Kurz nach dem Pärchen treffen wir Johannes, der von Deutschland aus geradelt ist. Da wir von der Route einige Gemeinsamkeiten haben, gerät der Austausch länger, so dass auch noch ein holländisches Radlerpärchen eintrifft. Sie sind auf Weltreise, scheinen allerdings viel mit dem Flugzeug herumzuhoppen. Wir wollen endlich weiter und verabschieden uns. Wenig später kommen wir am im Reisefährer beschriebenen Fischrestaurant vorbei, wo wir einkehren. Zum gebratenen Fisch gibt es Brot, eine Sauce wäre uns auch lieb gewesen, das nächste Mal nehmen wir wohl Mayo rein.
Als wir fertig sind, schüttet es draussen aus Eimern,so dass wir noch etwas warten und in leichtem Regen aufbrechen. Den nächsten Ort, Alichur, erreichen wir mit nur wenigen Regengüssen und wollen uns dort für einen Trek verproviantieren. Am ersten Café stehen zahlreiche Räder, die hier nicht herpassen, schwere Mountainbikes und leichte Crosser alle ohne Gepäck. Es ist wohl die geführte Radlertruppe aus England, die das Wakhan rauf gefahren ist und Begleitfahrzeuge hat. Im Dorf fragen wir nach Läden, da wir widersprüchliche Infos haben (gibt es nicht bis Snicker etc. kein Problem).
Der erste Laden ist eher eine Enttäuschung, es ist auch der einzige nahe der Hauptstrasse, aber es gibt weitere. Vor dem grössten Laden stehen wir vergeblich, da der Besitzer nach Murghab gereist ist. Dafür holt uns eine andere Ladenbesitzerin zu sich, wo wir Milchpulver und vieles weitere finden, nur leider kaum Frischprodukte, denn die holt sie erst Morgen aus Osch. Wir sind erstaunt, dass die Versorgung bis Alichur aus Osch erfolgt und nicht aus dem deutlich näheren Murghab. Nach dem Ort erwartet uns zunächst eine Steigung, die ohne Rückenwindunterstützung überwunden werden muss. Die Höhe geht leider gleich wieder flöten als es zu zwei abflusslosen Seen herunter geht. Hier läuft auch die alte Trasse parallel zum Pamir-Highway, sie ist teilweise sogar asphaltiert. In Murghab hatte unser Gastgeber erzählt, dass von Khorog nach Murghab in den 70er Jahren asphaltiert wurde, von Murghab weiter wohl in den 80ern, ein Zusammenhang mit dem Afghanistankrieg kann nicht ausgeschlossen werden. Am Khargushabzweig brauchen wir noch eine Stärkung für den nächsten Pass. Bei dem hört der Teer leider mitten in der Steigung auf. Dafür kommen uns einige Fahrzeuge der Mongol Rallye entgegen. Schon vor drei Jahren hatten wir im Panjtal schrottreife Kisten dieser Veranstaltung fahren sehen und in der Mongolei konnten wir die Autos im täglichen Gebrauch sehen, die Aufkleber waren noch dran. Anscheinend wird versucht das Image aufzubessern. Wahrscheinlich gibt es immer noch ein Wertlimit für die Fahrzeuge, aber sie müssen neueren Datums sein, so dass wir ausschliesslich Kleinwagen sehen, die mit der Schotterpiste sichtlich zu kämpfen haben. Auch wir kämpfen uns auf den Pass, was wir auf der anderen Seite sehen freut uns jedoch gar nicht, dicke Regenwolken und Schauer. In der Abfahrt liegt ein auseinandergenommenes Fahrrad um Strassengrabe. Wir schauen nach, es ist ein Canadier, der in der nächsten Grube sein Zelt aufstellt, nachdem er einen Platten hatte. Kurz wird noch der Gebrauch der Pumpe gezeigt, er will über das Wakhan zurück nach Khorog. Wir verabschieden uns, denn wir wollen noch ein paar Kilometer am Abend machen. Leider vereitelt der Regen das und wir machen Nothalt und stellen das Zelt auf. Erst nach einer ganzen Weile hört der starkte Regen auf, der uns schon ordentlich genässt hatte.

Zurück auf dem Highway
Es wird Regen kommen
Ob die Mongolen auf sie warten?

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