Freitag, 19. Juli 2013

Jeeptyk - Ein kirgisisches Finale

Nachdem wir recht früh am Nachmittag an der tadschikischen Botschaft unsere Pässe abholen konnten, mussten wir wieder quer durch die Stadt. Wir wollten den Weg nach Osh per Transport abkürzen, da die Hauptstrasse doch recht befahren ist. Eine mögliche Option dafür waren die Busniks, eine Art Gepäck- und Passagiertransport, welche vom grössten Basar in Bishkek, dem Dordoibasar abfuhren. Auf dem Weg dorthin kamen wir wieder an unserer Lieblingszapfstelle vorbei, einer der einzigen Kwasverkäuferinnen in Bishkek. Vor einigen Jahren wurde Kwas noch deutlich häufiger auf der Strasse verkauft, mittlerweile hatten wir nur noch eine Stelle mit einer Verkäuferin ausgemacht. Die anderen Verkäuferinnen, die Getränke aus Fässern abfüllten verkauften eher Tan oder ein kirgisisches Getreidegetränk. Zum Dordoibasar, bzw. zur Abfahrtsstelle der Busniks mussten wir uns zunächst durchfragen, doch vorort wurden wir dann schnell einem Fahrzeug zugewiesen. Der grosse Vorteil dieses Transportes für uns war, dass wir die Räder unkompliziert in den Gepäckraum geben konnten. Die Fahrer hatten entsprechend weniger Möglichkeit zu wuchern. Uner Fahrer stieg mit 3000 Som ein, wir konnten ihn auf 1800 Som ohne zu grosses Gefeilsche festlegen. Dafür hatten wir fast den modernsten Kleintransporter erwischt, einen Mercedes-Benz-Kleinlastwagen von 1995. Der Rest der Flotte sah zum Teil deutlich maroder aus. Dafür waren dort teils richtige Liegeflächen angeordnet. Wir mussten uns mit der Fahrerkabine begnügen. Mit Abfahrt wurde jedoch zugewartet, in der Hoffnung noch mehr Ware laden zu können. Andere Fahrzeuge wurden bis aufs letzte Quäntchen des Gepäckraumes ausgenutzt, bei unserem Fahrzeug hatte der Fahrer ein Einsehen, bzw. wollte auch mal wieder nach Hause. So fuhren wir noch bei Helligkeit ab und obwohl der Kleintransporter zu den schwersten Fahrzeugen hier gehörte, überholte er einige Sprinter. So konnten wir den ersten Pass noch fast im Hellen fahren, erst nachdem wir den Tunnel durchquerten wurde es dämmerig. Der Tunnel am Chon Ashu-Pass ist allerdings recht gruselig, zwar mit Einbahnstrassenverkehrsregelung, dennoch kommen manchmal Fahrzeuge entgegen und die Abgase stehen regelrecht im Tunnel, was klar ist, da LKW an LKW steht. Unser Transporter hat zwei Fahrer, die sich in der Nacht abwechseln und so gelangen wir am frühen Morgen ins Ferganatal. Das Ziel der Transporter liegt leicht ausserhalb von Osh, so dass wir uns kurz vor Osh aus dem Wagen werfen lassen. In der Morgenluft radelt es sich trotz Schlafdefizit angenehm und so gelangen wir ins laute und schon wärmere Osh. Dort wird noch eingekauft für die letzte Kirgistanetappe.

Busnik
Richtung Chon Ashu-Pass
Tunell am Chon Ashu-Pass
Früher Morgen vor Osh
Wir wollen über den Jeeptyk-Pass, einen Parallelpass zum Tengisbai-Pass, der uns von allen kirigisischen Pässen am besten gefallen hat. Zufällig waren wir darauf gestossen, dass dort eine Trasse hinüber gehen sollte und ein kurzer Check in Bishkek über google earth ergab eine wohl durchgehende Trasse. Zudem schien diese Trasse deutlich weiter hinein zu führen, als die Tengisbaitrasse, zumindest was den fahrbaren Teil anbelangte, denn es hatte noch grosse Ortschaften weit hinten im Tal. Schon auf der Fahrt nach Osh vor einem Monat war uns ein Schild aufgefallen, welches auf ein Bed and Breakfast hinwies, welches 80 km weiter taleinwärts sein sollte. Auch die Russenkarte versprach noch Wald bis in 3200 m Höhe unmittelbar an der Strasse, so dass das Terrain wohl nicht so geröllig wie am Tengisbai sein sollte. Zudem war ein Photo von Sergey Illyukin im google earth zu sehen. Dieser ist uns ein alter Bekannter, zumindest machen wir oft Routen, für die Photos von ihm in google earth sind. Das sind also perfekte Voraussetzungen für den Pass. Nach den Einkäufen essen wir am Ortsausgang von Osh noch zu Mittag. Danach geht es in der Mittagshitze noch einige Kilometer zum nächsten Schattenbaum, leider setzt davor schon der Baustellenteil der grossen Teerstrasse ein, welche wir auf der Herfahrt schon einmal genommen hatten. Im Schatten lässt sich noch etwas Schlaf nachholen. Keine 2 Kilometer später sind wir am Abzweig. Was wir nicht bedacht hatten, war die Hügeligkeit des Geländes hinter Osh. Wir sollten noch einen Pass bis auf 1600 m Höhe fahren, um danach zum eigentlichen Flusstal hinabzufahren, in dem sich ein grösserer Stausee befindet. Zumindest war die Strecke bis dorthin asphaltiert. Die Nachmittagshitze machte es nicht leichter aber bei Dina merkte man die in Bishkek vorgenommene Gewichtsreduktion, auch wenn das Fahren ohne Lowrider nun ungewohnt war. Als wir am See angekommen waren und von einem Brunnen Wasser nahmen, hatten wir das erste Mal eine etwas komische Begegnung in Kirgistan. Unter einem Baum lag ein Mann, der uns heranrief. Das kurze Gespräch ergab, dass er 100 Dollar Strafzahlung haben wollte, den Grund konnte er nicht spezifizieren und wir fragten auch nicht weiter nach, sondern ignorierten ihn, da wir seine Drohung, dass sonst jemand schiessen würde nicht ernst nahmen. Am See entlang ging es weiter Richtung Berge, da nun immer wieder ein Hof am Wegesrand stand, mussten wir etwas für einen Schlafplatz suchen. Etwas oberhalb der Strasse war dieser noch gefunden. Aber natürlich kam am Abend noch ein Hirte auf seinem Esel vorbei. Da wir müde waren, schlugen wir seine Einladung zu seinem Zelt zu kommen aus, auch wenn uns das Leid tat. Er zeigte uns noch, wo in der Nähe Wassermelonen im Gras verborgen lagerten.

Blumental

Der Stausee Oberhalb Osh
Pferdeherde vor dem Fluss Ak-Buura und der Ortschaft Boru
Grün und Lila macht sich gut
Am nächsten Morgen fiel das Aufstehen wieder schwer, doch waren wir schon gespannt auf den Weg zum Pass. Da wir nicht damit rechnen konnten, dass wir vor Freitag an der Grenze sein würden, hatten wir sowieso Zeit, die Chinesen schliessen ihre Grenze über das Wochenende. Somit rechneten wir damit, dass wir erst am Freitag über den Pass gehen würden. In den folgenden Orten kaufen wir noch einmal ein, in einem grossen Kaufhaus findet Christian noch eine Kirgisenmütze für Michi, die hatten wir auf den Basaren von Bishkek glatt vergessen zu kaufen. Zudem kaufen wir zum ersten Mal selbst eine Flasche Kymus, die uns allerdings etwas überteuert scheint.
Nach so viel Ortschaft geht es nun endlich ins Gebirge, wie beim Tengisbai ist das Tal hier sehr eng. Allerdings fanden wir die Schlucht vom Tengisbai deutlich eindrucksvoller. Dafür ist die Piste hier deutlich besser fahrbar, was auch an der häufigeren Benutzung der Strasse liegt, es fahren hier noch einige LKW hinein. Nur an wenigen Stellen im Tal, wo es sich aufweitet, befinden sich noch kleine Ortschaften, deren Läden haben jedoch nur ein überschaubares Sortiment, teils nur die Süssstoff-Birnenlimo und Suppengewürz. Mittag verbringen wir im Schatten eines Baumes, Christian muss noch sein Schaltwerk reparieren, eines der Schaltwerkrollen blockiert. Die Ursache ist ein völlig zerbröseltes Lager, so dass eine neue Roulette eingebaut werden muss. Von diesen hatten wir zum Glück zwei mitgenommen, unterwegs sind diese in keinem Radgeschäft einzeln zu bekommen. Andere Radfahrer tauschen stattdessen gleich das ganze Schaltwerk.
Der Nachmittag wird nun noch anstrengend, während die Piste bislang relativ moderat anstieg, führt diese nun teils in Kehren zum hintersten Ort Kyzyl Talas, bzw. zu einer ganzen Ansammlung von Orten. Davor kommen uns noch ein paar LKW entgegen, nun wird klar, warum hier noch einiges an Verkehr unterwegs ist, sie haben alle Kohle geladen, es muss oben eine Kohlemine geben. Im Ort finden wir in einem Container noch einen letzten Laden mit guter Auswahl, sogar Eis hat es. Kurze Zeit später kommen uns zwei Touristen zu Fuss entgegen. Es ist ein polnisches Pärchen, welches Dina beim Herauffahren schon aufgefallen war, als sie uns in einem Lada Niva überholten. Sie haben eine Tour zum Pik Lenin gebucht, d.h. sie werden zu Fuss von hier nach Sary Mogul gehen und dann noch ein Stück ins Basislager. Sie sind noch am Anfang einer längeren Reise und auch von den kasachischen Visaproblemen betroffen. Dafür machen sie Werbung für Usbekistan, zwar hatten sie von 4 auf 2 Wochen reduziert, die Hauptsehenswürdigkeiten waren jedoch sehr eindrucksvoll, nur die gewählte Reihenfolge sollte wohl besser von Ost nach West gehen, um eine Steigerung zu beinhalten.
Auf der Fahrt nach oben hatten wir schon den Eindruck, dass der Jeeptykpass ein recht bekannter Pass sei, der auch gut machbar ist. Zumindest hatte keiner der Leute, mit denen wir uns unterhielten die Hände verworfen, mal hörten wir, dass es noch Schnee drinnen gäbe, aber das war's. Anscheinend kommen hier auch öfters Touristen durch, da die Tour zum Lenin Basecamp beliebt ist. So wird man oft gefragt, ob man zum Lenin unterwegs sei. Die Polen erzählten uns zudem, dass sie am Folgetag in einem Yurtcamp übernachten könnten, in Kyzyl Talas, bzw. Kojokelen hat es zudem ein Homestay, in dem sie allerdings die zweiten Gäste in dem Jahr waren.
Eigentlich wollen wir nun bald das Zelt aufstellen, doch der Ort, bzw. die Ortschaften ziehen sich sehr in die Länge und nachdem kein Haus mehr zu sehen ist, wird das Tal wieder eng. Schliesslich finden wir einen Platz direkt am laut rauschenden Bach unter einem Baum. So sind wir vor Tau geschützt und an das Rauschen gewöhnen wir uns auch. Nur ein Fahrzeug kommt am Abend noch vorbei, die Piste ist nun weniger ausgefahren.

Vor Papan
Entlang des Ak-Buura
Die Strasse entlang des Ak-Buura ist gut zu fahren
Die Berge sind unterschiedlich bewachsen
Das Linke ist ziemlich abgenutzt
Von Bäumen gesäumt der Ak-Buura
Die Strasse ist gut ausgebaut
Es geht hoch Richtung Kyzyl Tala
Netter Fleck - Kyzyl Tala
Dorfladen in Kyzyl Tala
Die Häuser von Kyzyl Tala sind über die Ebene verstreut
Kurz hinter Kyzyl Tala

Dafür geht es am anderen Tag schon eher zur Sache, die Strasse muss der Talsteigung folgen, welche uns dafür auch schneller in die Höhe führt. Im Vergleich zum Tengisbai ist es hier deutlich grüner, das Gras steht im Saft und unterwegs sieht man immer wieder Kartoffelfelder, welche ohne Zusammenhang zu einem Hof angelegt wurden. Die Kartoffeln scheinen hier gut zu wachsen. Jurten kommen erst deutlich weiter hinten im Tal, davor steht das Gras hoch und wird wohl für den Winter geschnitten. Die Piste ist immer noch gut fahrbar, bis zur letzten Jurte auf 3100 m, dann geht es noch leidlich bis ca. 3200 m, hier fehlen nun allerdings Fahrzeugspuren und die ersten Steinstücke beginnen. Hier machen wir Mittag. Als wir fertig sind kommt auch schon das polnische Pärchen vorbei, ihr Guide ist ziemlich am Schleppen, da er ihren grossen Rucksack auch noch schultert und Andrej nur den kleinen Rucksack der Freundin schleppen muss. Kaum an uns vorbei, müssen sie wieder warten, da Andrej sein Messer in der Jurte vergessen hat, in der sie Mittag assen. Wir rechnen damit, dass sie uns bald wieder überholen, da wir nun viel mehr schieben müssen, ansonsten würden wir sie aber wohl im Jurtcamp sehen.
Die Piste hat nun wohl schon länger kein Fahrzeug mehr gesehen, an vielen Stellen liegen Steine im Weg und viele Viehherden werden wohl nicht über den Pass getrieben. Sonst wäre der Weg teils noch besser ausgetreten. In den flacheren Stücken kann man aber doch noch ein bisschen fahren, bis wir zur Querung des Baches kommen. Hier ist die Trasse kurz ganz verschwunden und wir mühen uns durch grobes Blockwerk. Nach einer Kehre wird es aber wieder besser, die Piste wird nun deutlich flacher geführt, was zu Extrakilometern führt und uns teils an der Orientierung zweifeln lässt. Wir sind nun schon auf der prognostizierten Höhe des Yurtcamps, doch von diesem ist nichts zu sehen. Die einzigen Lebewesen hier sind Yaks, die noch deutlich weiter oben die Hänge abgrasen. Wie wir aus dem Altai wissen, brauche diese jedoch keine direkte Aufsicht, so dass wohl auch keine Hirten zugegen sind. Das Gelände hat sich nun geändert, wir befinden uns im Bereich aktiver Blockgletscher und von Solifluktion, d.h. das Gelände bewegt sich und die Strasse mit ihm. Dafür ist die Strassenoberfläche noch erstaunlich gut, hier könnte im Vorjahr noch ein Auto unterwegs gewesen sein, wenn nicht die totalen Streckenunterbrüche vorher am Bach und an steilen Blockhängen wären. Ohne Jurte suchen wir uns nun einen Übernachtungsplatz, Wasser ist hier noch eine kleine Sorge, da es in den Blockhalden schnell versickert. Dafür sickert es auch an unerwarteten Stellen wieder hervor, so dass wir doch Wasseranschluss an unserem Zeltplatz haben. Dieser befindet sich einfach auf der alten Trasse, Verkehr erwarten wir ja nicht. Gerade als wir das Lager aufschlagen, gewahren wir auch endlich unseren Pass. Zunächst hatten wir es nicht für möglich gehalten, dass die Piste so kühn über einen steilen Schneehang geführt wird, doch eine Felsrampe scheint diese Wegführung möglich zu machen. Morgen wird sich die genaue Führung schon auflösen. Auf jeden Fall scheint uns ein unangenehm steiler Schneehang bevorzustehen, den wir queren müssen. Mit dem Fernglas können wir noch Spurenreste darin ausmachen, d.h. es ist dieses Jahr schon jemand durch gegangen. Etwas Sorgen machen wir uns um unsere Polen, die eigentlich längst hätten auftauchen müssen und von denen wir auch weiter unten nichts sehen. Dina vermutet (richtig, wie sich herausstellt), dass sie doch tiefer geblieben sind, um sich besser zu akklimatisieren. Unser Nachtlager befindet sich hingegen auf 3680 m, so dass wir am nächsten Tag nur noch 500 Höhenmeter vor uns haben sollen. Diese sehen mühsam aus, insofern, als der Weg wohl zum Teil abgerutscht, bzw. überfahren ist. Die Blockgletscher hier sorgen dafür, dass ganze Kieshaufen langsam vorankommen und die alte Trasse verschütten.

Ein schön grünes Tal - entlang des Aschintik-Suu
Weisser Esel
Kartoffelfeld auf über 2000 m
Jurte
Zu diesen Bergen müssen wir
Polnisches Paar mit ihrem Guide - Gehen den selben Weg wie wir, ist sicher zu Fuss auch schön
Hinten im Tal wird die Strasse merklich schlechter
Wir wundern uns wie es wohl über diese Berge geht
Der Fluss ist klein geworden
Immer wieder ist deutlich eine Trasse vorhanden
Der ehemalige Fluss lässt sich nun gut Furten
Die erste Stufe ist erreicht, und der Weg wieder ganz passabel zum Fahren
Alpwiese mit Blick Richtung Dschiptik-Pass
Unser Zeltplatz am Strassenrand für diese Nacht
Das Wetter bleibt zum Glück am nächsten Tag stabil, noch mehr Schnee wäre nicht gut. Wir vermuten, dass hier der Schnee, der uns das Leben noch schwer machen soll, zum Grossteil Neuschnee des letzten Monats ist. Doch zunächst geht es noch aper weiter in einer grossen Kehre auf 3800 m. Hier setzt nun ein mühsames Wegstück ein, die Piste ist verschwunden und Wegspuren führen teils über eine steile Erdböschung, ehe wir wieder auf die Piste gelangen. Diese ist hier S-Förmig, d.h. es geht hinunter und wieder hinauf. Das ist bedingt durch die Fliessgeschwindigkeitsunterschiede innerhalb des Blockgletschers, an einigen Stellen verschiebt er sich kaum. Nun führt die Piste leicht bergab auf eine in den Fels gehauene Passage zu, welche den Durchschlupf in den oberen Talkessel ermöglicht. Hier verläuft die Trasse wieder offener, ist aber sehr steil. So gelangen wir problemlos, aber etwas mühsam auf 3900 m. Man gewahrt von hier noch andere Pistenreste. Während wir die am flachsten verlaufende Piste gewählt haben gibt es hier immer wieder Abkürzungsvarianten, die in Abschnitten erstaunlich gut erhalten aussehen. Langsam müssen wir uns hier nun mit dem Schnee anfreunden, doch da es auch wieder verschiedene Varianten hat, können wir dem ersten Schneestück ausweichen. Bis auf 4000 m kommen wir nun so weiterhin auf gut schiebbarer Trasse. Nun fängt der Schlussanstieg an und damit der befürchtete steilere Schneehang. Wieviel Trasse darunter noch erhalten ist, kann man nur erahnen, hier im steilen Schotterfeld ist sie schon stark zugeschüttet worden. Wir müssen nun Rad und Gepäck einzeln transportieren. Das übernimmt Christian, der zum Glück einigermassen guten Trittfirn vorfindet. Man muss die Schuhe dennoch gut einschlagen, um den Halt nicht zu verlieren. Mit Rucksack geht es sich am angenehmsten, doch das Rad ist mühsam zu schieben, bzw. zu tragen. So wird auf einem ersten Absatz verschnauft, um den zweiten Teil anzugehen. Schliesslich ist dieser auch geschafft. Das war der anstrengendste Teil des Passes. Die Fussspuren einer kleinen Herde, die wohl vor einigen Tagen hier durchgezogen ist, waren leider keine grosse Hilfe. Nun geht es noch die Steinrampe in Kehren hinauf. Hier transportieren wir teils ebenfalls Rad und Rucksack getrennt. Am Rad haben wir immer noch in den Packtaschen einen Teil des Gepäcks. Kurz bevor wir am Pass sind, sehen wir unerwartet noch unsere Polen auftauchen, sie sind also doch nicht umgekehrt und befinden sich nun im Schneestück. Ihr Führer hat wieder schwer zu schleppen. Im Pass dann der Lohn für die Mühen, Pik Lenin zeigt sich in seiner ganzen Pracht, man muss etwas aufschauen um den Gipfel zu gewahren, ein stolzer Riese in weiss. Unten im Tal erkennen wir drei Gestalten, wir denken schon, dass da noch ein paar Bergsteiger kommen, doch es ist die Ablösung für den Führer der Polen. Sie übernehmen die Touristen hier, der schwer schleppende Führer darf wieder in sein Tal absteigen. Christian ist ganz stolz, dass er letzterem noch etwas Kymus anbieten kann, normal läuft das hier ja immer anders herum.

Glacialgeprägte Landschaft
Mit Gepäck ist stossen mit Rucksack an oft weniger anstrengend
Die Strasse ist deutlich zu sehen
Hier ist für die Strasse abgerutscht
Dina was spazierst du in den Steinen?
Zum Glück nur kurz das erste blockige Teilstück
An Fahren ist hier nicht zu denken
Man kann hinten im Schnee die Strassenführung vermuten
Zwischenzeitlich ist der Weg wieder gut 
In der zweitletzten Fläche vor dem Dschiptik-Pass
Der Schnee beginnt
Das Rad für ein kurzes Stück definitiv das falsche Gerät
Unsere Velos machen Pause
Schneestrasse
Es sind alte Spuren von Pferden und Schafen zu sehen
Die Schneefelder sind steiler als es aussieht
Es ist zum glück noch kühl und der Schnee gefrohren, somit keine Gefahr für neue Rutsche
Christian schieb sein Velo durch den Schnee am Dschiptik
Hier hoch müssen noch die Räder und das restliche Gepäck
Nur nicht abrutschen!

Geschafft - Blick zurück
Nur noch etwa 100 Höhenmeter hochschieben
Jetzt ist der Dschiptik Pass schon fast erreicht
Unsere Velos geniessen die Aussicht Richtung Alai Tal
Ganz schwach in den Wolken sieht man sogar den Pik Lenin

Der Blick hinab zeigt aber auch, dass die Trasse auf der Südseite nicht besser ist, im Gegenteil, die ersten 200 Höhenmeter verlaufen in steilen Schutthängen, so dass die Trasse auch hier recht schmal geworden ist. Für uns bedeutet das zunächst schieben, das mühsamer ist als auf der Nordseite, da mehr Steine im Weg liegen. Man hält es angesichts der Steilheit der Trasse hier kaum für möglich, dass hier auch einmal Fahrzeuge drüber sind, wahrscheinlich war der Pass aber einfach auch für Pferde und Esel wichtig. Beim Herunterschieben kürzen wir teils über steile Schotterhänge ab, dann kommt endlich ein etwas grasigerer Teil, wo wir wieder etwas im Sattel sitzen können. Immer wieder unterbrechen steinigere Stücke die langsame Fahrt nach unten, wir sind langsamer als die Fussgänger. Dadurch wissen wir aber wenigstens, welche der Pisten wir einschlagen sollen, es hat immer wieder tot endende alte Wegtrassen. Schliesslich gelangen wir über steile Hänge abkürzend in den Talgrund. Am Schluss kann man wieder gut auf der alten Trasse fahren, die hier flach in Kehren nach unten führt. Das Tal wird nach vorne durch eine Schlucht abgeschlossen, vor der wir kurz Pause machen. Ein einsamer Hund leistet uns Gesellschaft, wir wundern uns, dass hier noch keine Jurten sind. Die Schlucht wird problemlos auf der alten Trasse durchschritten, es ist hier so wunderschön, dass wir am Ende der Schlucht auf der Trasse unser Zelt aufschlagen. Weiter vorne im Tal sehen wir schon Kühe grasen, so dass wir uns hier hinten im Tal noch unsere Ruhe erhoffen. Doch kaum steht das Zelt, rollt schon ein Auto heran, es ist der VW Golf eines Fischers. Bis zu unserem Zeltplatz ist die Piste noch befahrbar und es sind Spuren zu sehen, ab der Schlucht ist sie hingegen für Motorfahrzeuge unpassierbar. Der Fischer kommt etwas später mit seiner Ausbeute, zwei kleinen Forellen zurück. Wobei hier nicht unbedingt der Ertrag das Relevante ist, sondern die wunderschöne Gegend und das klare Wasser des Baches.
Am Abend gibt es eine besonders grosse Portion Nudeln, wir sind froh, dass wir unseren letzten Pass in Kirgistan nun auch gut gemeistert haben.

Vorerst ist Schieben angesagt
Zuviele Steine liegen auf dem Weg
Wir kürzen gerade runter ab
Beim ersten Grün kann auch schon das erste Teilstück gefahren werden
Diese Abkürzung war etwas zu steil
Schon fast wieder eine Strasse
Dank den Herden gibt es einen freigetretenen Pfad zum Fahren
Das Tal wird immer schöner
Für die Strasse wurde früher ziemlich was abgegraben


Kurz vor der Schlucht
Suchbild (wo ist der Hund), die Besitzerfamilie lernten wir später kennen
Das Tal verengt sich
Abentliches Fussbad im Dschiptik-Suu
Die Felsen sind leicht rötlich
Es geht schon durch
Yes - Zeltplatz gefunden
Nicht rumliegen, Zeltaufstellen aber davai!


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