Montag, 27. Mai 2013

Von Manigango nach Yushu gegenüber von Tibet am Yangtse entlang

Die Nacht war sternenklar und auch der Mond wurde wieder voller. Leider setzte mit der Dämmerung auch ein Regen ein, der erst nach 3 Stunden nachliess. Das bereiteteuns besondere Zahnschmerzen, da uns ja erst gestern die Spanier erzählt hatten, dass unsere Strasse im Bau wäre, so dass wir Angst vor einer weiteren Schlammpiste hatten. Da jetzt aber die Routenwahl klar war und Michi von uns noch einen exakten Ankunftstermin in Yuhsu für das Paket brauchte, schätzten wir noch schnell unsere Restzeit bis Yushu ab und meldeten unsere Ankunft für in 4 Tagen vor. Als endlich der Regen nachliess und auch das Zelt etwas trockener war (wir verwenden dafür immer einen leichten Schwamm), setzten wir uns in Bewegung. Heute war erst einmal der Abhang zur Strasse zu erklimmen. Bei der Zeltplatzsuche kann man nicht immer die einfach zu erreichenden Plätze nehmen.
Nach Gemüsekauf in Manigango, die Strassen des Ortes waren natürlich noch schlammiger als gestern, ging es zunächst noch auf Asphalt weiter, doch nach 3 km hatten die Chinesen ihren Standardplan umgesetzt und wir fuhren auf Baupiste. In China scheint man beim Strassenbau damit anzufangen, die alte Teerstrasse erst einmal systematisch zu zerstören, durch abtragen oder überschütten, erst dann werden Nebenbauwerke etc. errichtet, bis dann nach 2 Jahren vielleicht neuer Teer darüberkommt. Ein rollierendes Arbeiten scheint unbekannt oder ist organisatorisch nicht umsetzbar, d.h. es wird ein teils hunderte Kilometer langer Abschnitt in einem Mal gemacht. Wie schon gestern zum Chola, dauert es noch eine Weile bis die Steigung am Muri La beginnt, unserem heutigen Pass. Dina ist etwas genervt vom Strassenbelag und auch von den Arbeitern, die am Wegesrand stehen und teils arbeiten. Da hilft auch die grüne weite Landschaft nur mässig. Wir passieren noch einen von Bergen flankierten flachen See, in dessen sumpfigen Uferbereichen Yaks herumstacksen. Nach der Mittagspause geht es weiter wie gehabt, erst nachdem wir die Tunnelbaustelle passiert haben wird es ruhiger und der Belag besser, es ist zwar kein Teer mehr, aber die Piste ist nun haltbarer angelegt. Ob der Tunnel unter den Muri La Sinn macht können wir nicht sagen, er schneidet jedenfalls nur gut 200 Höhenmeter ab. Verkehr hat es hier eigentlich nicht sehr viel, bislang wurde das Gross des Verkehrs durch die Baustelle verursacht. Je höher wir uns schrauben, desto besser wird die Bergkullisse im Hintergrund, welche in der Früh noch wolkenverhangen war.

Kurz vor Maniganggo
Maniganggo
Farbige Fahnen verheissen nichts gutes
Hat sich schön hingestellt
Yaks im mädernden Fluss
Auch unter diesem Pass hinter Maniganggo in Richtung Yushu wird ein Tunnel gebaut
Doch vorerst gibt es noch Bergblick
Pass ist erreicht
Die Abfahrt lässt sich zunächst gut an, nur ein kurzer Steilhang ist hinunterzufahren, dann schliesst sich eine lange Abfahrt durch ein Tal an. Leider haben wir Gegenwind, zudem stellt sich während der Abfahrt schlechtes Wetter ein, dunkle Wolken ziehen auf und der Wind verstärkt sich zum Sturm. Wir packen uns ein, doch die Tropfen die im Gesicht aufschlagen sind wie Nadelstiche, nur wir finden keinerlei Unterschlupf am Wegesrand. So müssen wir weiter durch den Schauer, dem sich nun auch Graupel beimengt, es ist echt unangenehm. Erst nach ein paar Kilometern kommt wieder ein Ort, bei dem wir uns hinter die Mauer einer provisorischen Bauarbeiterunterkunft verschanzen. Es hat zwar keinerlei Sims, aber durch den Wind kommt der Regen so schräg, dass wir hier trocken und windgeschützt eine Wetterbesserung abwarten. Die kommt dann auch, so dass wir noch etwas in den Abend radeln können. Als nächstes passieren wir wieder einen grösseren Ort mit einem riesigen Kloster, wir sparen uns den Abstecher und wollen noch heute die Baustellenstrasse hinter uns bringen, unsere Route verlässt diese grosse Strasse nach Yushu um auf einer kleinen Nebenstrecke das gleiche Ziel anzusteuern. Von Einheimischen werden wir ja oft angesprochen, wohin es geht, als wir am Abzweig Yushu nennen, sagt unser Gegenüber, dass wir da auf der Hauptstrasse fahren müssen, unser Weg ginge nicht nach Yushu. In den Karten und auch auf dem GPS ist tatsächlich meist kein durchgehender Weg zu sehen, doch auf google earth hatten wir den missing link, eine Brücke über den Yangtse ausgemacht. Daher waren wir auch erleichtert, als der nächste Einheimische, welcher uns nach dem Weg fragte, nickte aber meinte unser Weg wäre mühsamer, zwar kürzer, aber wohl bergiger.
Da die Schlafplatzsuche sich etwas zieht, erreichen wir tatsächlich noch den Abzweig und finden wenig später ein halbwegs geschütztes Plätzchen direkt neben der Piste. Ein paar Erdwälle bieten guten Sichtschutz, sonst ist hier die Platzwahl schwierig, da das Tal eng ist und der Fluss zu gross um ihn schnell mal zu durchfurten. Den Platz müssen wir erst einmal von Scherben und Steinen säubern, leider liegen in China immer Unmengen davon am Strassenrand und auch auf den Weiden, nicht nur für die wenigen Radfahrer sind sie eine Gefahr, sondern sicher auch für die ganzen Yaks und anderen Weidetiere. Am Abend werden wir noch Zeuge der hier üblichen Tiertriebmethode. An unserem Ufer fährt ein Motorradfahrer und treibt sein Pferd, das weit oben am Hang auf der anderen Flussseite steht an. Er verwendet dazu eine Steinschleuder. Das sehen wir in den Folgetagen häufig auch für das Treiben ganzer Yakherden.

Das Wetter verschlechtert sich
Am nächsten Morgen weckt uns gutes Wetter, ein bisschen wolkig, aber auch Sonne. Mit vielen Mopedfahrern machen wir uns auf den Weg nach Westen. Immer in der Früh werden wir von zahlreichen Einheimischen die auf dem Weg zur Arbeit sind, d.h. auf dem Weg in die Hügel, um dort einen besonderen Pilz, bzw. eine Wurzel zu finden. Von diesem ist hier überall die Rede. Er sieht aus wie eine Raupe mit einer kleinen Wurzel daran. Oft bekommt man die Ausbeute in einem Taschentuch gewickelt zu sehen, manchmal nur zwei Stück. Wie wir später erzählt bekommen, kostet so ein kleines Exemplar gut 140 oder mehr Yuan. Nach der morgendlichen Mopedlawine ist die Strasse ruhig, selten einmal ein vereinzeltes Auto ist zu sehen. Zum ersten Pass geht es flach dahin, wir sehen sogar noch eine frisch geschobene Piste über die südliche Gebirgskette gehen, eigentlich wären wir gerne da lang gefahren, doch das Satellitenbild hatte noch keinen fahrbaren Weg gezeigt, wahrscheinlich gibt es ihn doch. Die Landschaft besteht sonst aus runden Bergen, welche mit dunklen Farbtupfern gesprenkelt sind, Yakherden. Auch hier ist alles kurz gefressen. Die Landschaft ändert sich mit der Abfahrt vom Pass, von einem weiten Tal geht es in ein engeres und es sieht trockener aus, dafür hat es mehr Häuser. An einem Weiler finden wir in einem kleinen Laden sogar Obst und Gemüse, das ist untypisch hier, nur die grösseren Orte haben Läden. Nachdem wir am Abend und Morgen hier keinen Mobilfunkmasten mehr hatten, checken wir beim ersten Masten gleich Empfang und Nachrichten von Michi. Zuerst erkennt das Handy mal wieder die Sim-Karte nicht, doch mit Wiedereinlegen klappt es. Der Masten steht bei einem neuen Dorf, hier scheinen für die Nomaden lauter Reihenhaussiedlungen angelegt zu werden, die Häuser sind natürlich nicht landestypisch, sondern ein chinesischer Einheitsbrei. Von Michi kommen noch keine guten Nachrichten, der Versand scheint schwieriger zu sein als gedacht, Yushu ist noch im Aufbau und daher auch die Hoteladressen noch nicht so gängig, bzw. wechselnd. Wir hoffen das Beste. Weiter geht die flotte Abfahrt bis zu einem grösseren Ort, wo wir auf ein Mittagessen hoffen. Leider hat es kein Restaurant, sondern nur eine Nudelsuppe aus dem Laden, langsam hängen die uns schon zum Hals heraus, zumal wir immer das Problem haben, dass sie teils extrem scharf sind und wir nicht immer das uns bekannte relativ essbare Fabrikat finden. Hier ist mal wieder alles voller Mönche, da viele Kloster vorort sind, auch der Laden wird von einem Mönch geführt.

Guter Morgen lieber Sonnenschein
Gute einsame Strasse
Schon geht es wieder runter
Höfe auf der anderen Talseite
Reihenhaussiedlung, nur Bewohner scheinen grösstenteils zu fehlen
Momentan werden Zelte bevorzugt
Erinnert an unsere Voralpen
Leicht abfallend rollt es sich gut
Yak posiert vor Kloster
Ein relativ neues Kloster
Nähe Janda
Nach dem Essen fahren wir noch die Restkilometer ab, ein Moped mit Benzinkanister überholt uns und fährt zu einem Handymasten, hier war gerade keine Netzabdeckung, der Generator braucht wohl Nachschub. Wenig später kommt uns ein Kleinbus entgegen, es ist ein Taxi. Der Fahrer will natürlich wissen, wohin, Yushu, da fährt er doch auch hin. Nur er fährt erst einmal unser ganzes Wegstück von heute zur Hauptstrasse und damit einen deutlich längeren Weg, vielleicht ist an unserer Piste doch etwas faul. Schliesslich geht es in die nächste Steigung, ein lang gezogenes Tal bringt uns zu einem Quasipass, welcher zum Yangtsetal führt. Da es Mittags endlich mal wieder ziemlich warm ist, beschliessen wir noch eine kurze Waschpause einzulegen. Natürlich kommt dann auch ein Mopedfahrer vorbei, es scheint allerdings ein Han-Chinese zu sein, der geschäftlich unterwegs ist. Nach einer Höfflichkeitspassage, kommt er zurück und klärt uns auf, dass einen Kilometer eine Waschgelegenheit ist, wir vermuten warme Quellen. Zudem schenkt er uns noch Kekse, Feuchttücher und eine Packung mit unbekanntem Inhalt, wohl etwas Essbares. Wir waschen dennoch am kalten Bach fertig, die heissen Quellen sehen wir auch trotz seines Tipps nicht. Aber anscheinend kann man sich hier ruhig auch öffentlich waschen, am Vortag sahen wir einen Einheimischen splitternackt an einer warmen Quelle am Wegesrand.
Gerade als wir fertig sind, bemerken wir eine Wetterverschlechterung, böse Wolken zeigen sich am Horizont, hoffentlich trocknet die Kleidung noch ein bisschen. Wir kommen trotzdem noch ohne Regen auf den Pass, wo uns die negative Meldung von Michi erreicht, dass sie leider kein Hotel gefunden haben, so bekommen wir doch keine Radersatzteile nach Yushu, müssen aber auch nicht auf einen fixen Termin dort sein, Ovo und Müsli fehlen dafür auch. Mit dem Pass ist es jedoch noch nicht getan, die Piste führt weiter oben auf 4000 m parallel zum Yangtse, den man noch nicht sieht und überwindet noch einige Rücken. Einige ansehnliche Dörfer finden sich hier in den Tälern, die zum Yangtse ziehen, natürlich mit Kloster. Auf einem der zu überquerenden Rücken holt uns dann der Regen doch ein, der uns schon einige Zeit verfolgte und rechts und links bereits einige Berge einschleierte. Eine Frau will uns zum Essen einladen, doch wir denken nun schon an den Schlafplatz, am nächsten Rücken ist ein aussichtsreicher Platz zu sehen, der geeignet scheint, doch es sind noch mindestens 2 Kilometer dorthin. Da die Strasse noch ein stark eingeschnittenes Tal ausfährt dauert es sogar länger, hier ist sie in ziemlich schlechtem Zustand und aufwendig in den Fels gehauen. Es regnet schon etwas stärker und wir beeilen uns, als vor uns einige Tiere sich direkt auf der Piste bewegen. Am Wegesrand liegt ein totes Yak, das hier vielleicht abgestürzt ist und die Geier sind schon da, sie lassen sich durch uns nicht aus der Ruhe bringen und so kann man in 10 Meter Entfernung an ihnen vorbeiradeln. Ein Schlafplatz ist dann am gedachten Ort gefunden, es ist unser bisher bester Panoramaplatz weit über dem Tal mit Blick auf die tibetischen Berge. Hier auf der anderen Talseite des Yangtse, den wir noch nicht sehen, befindet sich die Autonome Region Tibet, in die man nur mit Permit und Führer kommt. Nachdem wir das Zelt fertig aufgestellt haben, setzt ein ordentliches Unwetter ein, starke Winde und Graupel, unser Platz ist nicht gerade windgeschützt. Und so warten wir 2 Stunden bis wir endlich kochen können. Dafür ist die Stimmung nach dem Unwetter umso magischer, mit der untergehenden Sonne und den sich auflösenden Wolken gibt es ein herrliches Licht.
Bäume, hier eine Seltenheit
Prächtig anzuschauen am Wegrand
In diesem Tal gibt es heisse Quellen
Unsere Strasse verlässt den Bach, welcher in ein einsames Tal entschwindet
Die Passstrasse ist erst verbessert worden
Grosses Klosterdorf  (auf der Sowjetkarte hies es  Zibenba)
Gleich beim letzten Kloster

Die Wolken verheissen nichts Gutes
Die Hänge werden Richtung Yangze immer steiler
Geier
Gar nicht scheu
Abendstimmung am Zeltplatz
Wirklich einer unserer grossartigsten Plätze von der ganzen Tour
Auch der Kocher mag Aussicht
Sicht vom Zelt
Den Neuschnee hat es eben erst gegeben
Der nächste Morgen beginnt eher trübe, so dass wir nicht zu früh losfahren. Christian muss nach 300 Kilometern schon wieder Kette wechseln, die Schimanokette ist schon durch. Die letzte Kette ist für Dina reserviert, so dass eine der aufgehobenen in Laos und Kambodscha gefahrenen Ketten zum Einsatz kommt, diese ist doch noch nicht ganz aufgebraucht. Nun endlich beginnt auch die Abfahrt ins Yangtsetal und es zeigt sich ein neuer Strassenbelag, Teer! Es hat noch alten teils brösligen Asphalt, das Ganze erinnert ziemlich an das Wakhan im tadschikischen Pamir, wo auch noch ein dünner Teerstreifen minderer Qualität entlangführt. Auch dort ein eindrucksvolles Tal und ein etwas verklärtes Land, hier Tibet, dort Afghanistan, nur sind im Pamir die Berge noch wilder und höher, bzw. auf der Gegenseite ist es dort der Hindukusch.
Die Karte gibt uns mal wieder einen Punktort an und damit die Hoffnung auf gute Versorgung. In der Tat überrascht uns der Hauptort Loqung hier, er scheint ein sehr wichtiger Markt zu sein. Überall hat es Läden und ein Gedränge ist in den Strassen. So können wir unsere Vorräte gut auffüllen und auch ein Mittagessen geniessen, es gibt Suppe. Hier sind wir wohl so nahe an Tibet, wie sonst nirgends, die Frauen laufen hier sehr traditionell herum, es gibt zwei Typen Kopfbedeckung, einen ganz winzigen Hut und so einen gelben Brocken mit Stengel darauf. Die Männer sehen wie üblich mehr dem Typ Cowboy oder Mitglied einer Rockband ähnlich. Es hat auch eine Brücke nach Tibet über die einige Leute zum Marktort kommen. Gut gestärkt geht es aus dem Ort, zunächst noch auf dem alten Asphalt, doch dann folgt eine Piste mit übler Oberfläche, Kopfgrosse Flusssteine wurden hier wohl zu einer Trasse gewalzt, die entsprechend mühsam zu fahren ist. Dina ist schon am Ausrufen, während Christian nun endlich seinen Reifen flicken muss. Schon seit in der Früh hat er einen Schleicher. Auf dem Weg vom Zeltplatz zur Strasse lagen viele Scherben und als er losfahren wollte, war keine Luft mehr im Hinterrad. Doch anscheinend waren nicht die Scherben der Grund. Nun beim Wechseln des Schlauches zeigt sich wieder so ein ganz kleiner Draht, wie er schon bei Dina in Laos für einen Schleicher gesorgt hatte. Nach der Reparatur wird die Piste leider nicht besser, dafür fahren wir in grandioser Kullisse, die man allerdings wegen der Piste nicht permanent betrachten kann. Der Yangtse hat hier ein breites Flussbett und die Berge auf der Gegenseite sind weiter eindrücklich. Zum Glück kommen am späten Nachmittag wieder bessere Abschnitte, dafür sind mehr Steigungen drinnen. Kurz vor unserem geplanen Schlafplatz, den wir wieder von weitem erspäht haben, nehmen wir in einem Dorf noch Wasser aus dem Wasserhahn. Doch so viele Teile wie dort drinnen schwimmen, machen es bestenfalls zu Waschwasser. Der Zeltplatz ist wieder sehr schön gelegen auf einer Terrasse direkt über dem Yangtse. Zum ersten Mal seit langem können wir wieder richtig draussen kochen, nicht aus dem Zelt heraus. Sonst ist es immer zu kalt, zu windig oder regnet. So haben wir einen lauschigen Frühlingsabend und werden vom Vollmond gegrüsst. Zudem schaut ein Hund vorbei, welcher für seine Geduld und seine Gutmütigkeit von Dina noch mit ein paar Keksen belohnt wird. Diese isst er auch ohne zögern alle auf.

Man fährt in die Stadt
Zweiradtreffen
Schöner Hof vor Loqung
Abfahrt zum Yangtse
Im Tal dominiert die Landwirtschaft
Blick nach Loqung
Der Stile der Frauen ist unverwechselbar in Loqung
Kurz hinter Loqung
Käse auf dem Kopf? Sieht aber gut aus
Zu grober Schotter
Die Flusslandschaft ist schön
Zum Teil Sandig
Yangtse him self
Immer wieder Blick auf den Yangtse
Mönch über dem Yangtsetal
Das ist ein Laden
Die Schatten werden länger
Familie fährt zurück aus der Stadt
Es geht zu unserem Zeltplatz
Eine schöne Terasse für uns über dem Yangtse
Das Yangtsetal verengte sich nun weiter und die Strecke wurde am anderen Tag recht einsam, kaum ein Dorf säumte noch den Weg. Diese häufigen Landschaftswechsel machen die Strecke hier abwechslungsreich und lohnend. Wir waren nun gespannt auf die erwartete Brücke und ob dort auch eine Kontrolle sein würde, schliesslich würden wir dort von Sichuan nach Qinghai wechseln. Kurz davor in der Schluchtstrecke, war wieder ein Handymast zu sehen. Nachdem wir gestern im Restaurant das leere Handy wieder laden konnten, war Christian gespannt, wie das Champions-League-Finale am Vortag ausgegangen war. Der Mast am Schlafplatz hatte am Abend noch funktioniert, doch am Morgen war kein Netz mehr zu finden. Beschwingt durch die guten Nachrichten ging es weiter zur Brücke. Diese wartete mit einer steilen Abfahrt und einem noch steileren Anstieg auf. Auf der Gegenseite war ein richtig grosser Ort mit einem stattlichen Kloster. Dieses scheint touristischer zu sein, da es auch einen Klosterladen samt Restaurant hatte, bei dem wir mit Dumplins (Teigtaschen) verköstigt wurden. Über die Bananen im gut sortierten Laden freuten wir uns natürlich auch. Der Weg führt nun zunächst weiter den Yangtse entlang um später über einen Pass nach Yushu überzuleiten. Die Mittagshitze machte vor allem Dina zu schaffen, so dass sie sich über eine Waschgelegenheit an einem kühlen Bach freute, endlich mal wieder Haare waschen. Verschärft wurde die Hitze durch die vielen Steigungen, die hier aufgrund des engen Tales nötig waren, die Piste wurde eher hoch über dem Yangtse geführt. Am nächsten Kloster ging es dann links ab Richtung Pass, zunächst gemächlich im Tal und später ziemlich steil, so dass teils geschoben werden musste. Im unteren Bereich des Tales wurde in den Orten noch eifrig gebaut. Diese bestanden vornehmlich aus neu errichteten Häusern im Einheitslook. Das Yushu-Erdbeben von vor drei Jahren hatte wohl hier auch einige Zerstörungen angerichtet. Zum Glück lehnte sich das Tal nach dem Steilstück wieder zurück, nur für einen Schlafplatz mussten wir noch über den Pass fahren. Das Tal scheint auch ein beliebtes Ausflugsziel für die Einheimischen zu sein, zumindest passierten wir eine Ansammlung Zelte, welche wohl nur für den Wochenendaufenthalt errichtet waren und an denen die Leute unter anderem mit Schiessen ausspannten.
Am Zeltplatz angelangt dachten wir schon, wir könnten wieder einen Abend draussen verbringen, doch die Wetterstimmung war mal wieder bedrohlicher, dunkle Wolken im Westen erweckten zwar nicht den Eindruck, dass wir nass würden. Doch kaum hatten wir das Zelt aufgebaut entfachte sich wieder ein heftiger Wind, der auch ein paar Tropfen brachte.

Farblich könnte der Yangtse schöner sein
Stellenweise musse die Strasse dem Hang abgerungen werden
Hier wäre auch gut Zelten möglich gewesen
Blick zurück
Leichte Gegensteigung
Hier müssen wir auf die andere Seite
Blick von der Brücke
Wie könnte es anders sein, es hat wieder einmal ein Kloster
Manty Herstellung beim Kloster - sie waren wirklich sehr gut
Yangtse I
Yangtse II
Yangtse III
Yangtse IV
Neues Kloster bei Xianggucun, dort wo unsere Strasse den Yangtse verlässt
Höhe wird vorerst nur langsam gewonnen
Trotz späterem Nachmittag ist es noch warm
Pferdetransport
Wir sind auf der Hochebene angekommen
Die Staubwolke ist die Strasse
Unter die Decke scheinen
Regenbogen vom Zeltplatz aus gesehen
Zeltplatz
Es war noch einige Strecke nach Yushu, so dass es ein langer Abend geworden wäre, wenn wir das Hotel tatsächlich am vereinbarten Termin hätten erreichen müssen. So blieb uns das für den nächsten Vormittag übrig. Es ging überwiegend bergab, insbesondere das letzte Stück nach Yushu führt in einem Flusstal. Der Asphalt liess die Geschwindigkeit natürlich steigen, doch bei Christian machte sich ein unrundes Fahrgefühl bemerkbar, war das die Umstellung von Piste auf Teer? Erst bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass der Hinterreifen eine ziemliche Beule hat. Die Drähte des eigentlich für unverwüstlich gehaltenen Schwalbe Marathon XR scheinen doch nicht so robust zu sein. Auch ohne den Reifen herabzunehmen war klar, dass dieser wohl nicht mehr lange hält. So wurde mit dem Handy gleich einmal bei Taobao nach einem neuen Reifen geschaut und siehe da, es hat sogar einen Mondial. Ein sms an Michi mit dem Link und schon kommt sein ok. Allerdings ist es kein billiges Vergnügen, der Reifen ist hier teurer als in Europa. Mit dem unrunden Reifen rollen wir weiter nach Yushu, gespannt ob der Berichte von anderen Reisenden. Doch die ersten Stadtviertel machen einen recht neuen Eindruck und scheinen Grossteils fertiggestellt. Ruinen sieht man eigentlich nicht, nur zwei Gebäude sind wohl für Touristen stehen gelassen worden und beschildert. Das Erdbeben hat 2010 wohl die ganze Stadt zerstört und 2000 Todesopfer gefordert. Die Stadt ist auch noch nicht ganz wieder hergestellt, doch sind die Zelte im Stadtbild nicht mehr überwiegend, die meisten Wohnblöcke stehen schon und müssen wohl nur noch eingerichtet werden. Etwas Mühe hatten wir mit dem Einkaufen, da hier nur kleine Läden existieren, die jeweils ein beschränktes Angebot haben, so dass ausgefallenere Artikel wie Haferflocken oder Kakao nicht aufzutreiben waren. Doch zuerst steuerten wir einen Laden an, bei dem einige Kaufhausräder und auch gebrauchte Räder davorstanden. Als wir auf die Kette zeigen, da haben wir einen echten Mangel, da das Paket nun nicht nach Yushu kommt, nickt die Ladenbesitzerin. Im Laden sind dann die einfachen 6-fach Ketten, welche wir in Batang noch verschmähten, wir nehmen drei Stück. Und als noch nach einem Reifen gefragt wird, muss im hintersten Ladenteil geschaut werden und der Reifenstapel erst einmal ausgegraben werden, doch so kaufen wir noch einen Ersatz, alles zusammen 10 Euro.

Kloster von Batangxiang
In Stein gemeiselt
Auf der Hauptstrasse nach Yushu
Der Wiederaufbau nach dem Erdbeben von 14.4.2010 läuft noch immer auf Hochtouren
Als Mahnmal stehen gelassen
Das war einmal ein schönes Haus
Nach dem Mittagessen, einem leckeren Fleischeintopf, setzen wir die Einkaufstour fort, u.a. finden wir Trockenhefe. Nur bei den Bankomaten sind wir wieder nicht erfolgreich, aber dafür sparen wir uns hier auch das Hotel. Noch im Ort wechseln wir die Reifen, Christian bekommt Dinas besten Reifen für hinten und so wird durchgetauscht, derweil kann das Handy im Mopedladen, welcher auch eine Bäckerei ist, geladen werden. Die Stadt ist tagsüber ohne Strom, so dass zahlreiche Aggregate laufen. Christians Reifen sieht schlimm aus, er hat noch eine zweite Beule und vier Schnitte auf der Innenseite, wir vermuten einen Fabrikationsfehler. Nach erfolgreichem Wechsel setzt bald noch Regen ein, so dass wir unter einem Rohbau abwarten. Yushu scheint uns ist die "Mei Yu"-City, d.h. "haben wir nicht". Das liegt aber auch daran, dass die Einwohner entweder nicht wissen, was es alles gibt, oder es nicht sagen wollen. So hatten wir auch auf die Frage nach einem Buchladen immer wieder ein Mei Yu gehört. Doch die Freude währte nur kurz, als wir endlich einen grossen Buchladen fanden. Denn die Frage nach einem Strassenatlas wird selbstredend mit einem Mei Yu beantwortet. Zwar liess sich doch noch einer im Laden finden, doch der war von China und wir wollten nur den von der Provinz. Doch als wir nach Ende des Regens, welcher von einem starken Sturm begleitet war, der den ganzen Staub der Baustellenstadt aufwirbelte, aus der Stadt herausfuhren, fand sich doch noch ein Qinghai Sheng Dituce in einem einfachen kleinen Buchladen. So hatten wir doch Einiges in Yushu erledigen können. Auf dieser Seite der Stadt schien es auch schon wieder einige intakte Hotels zu haben. Doch ob der Preise und des schlechten Gegenwertes zogen wir das Zelt vor und wollten noch etwas in den Abend hineinfahren.

Alles ist neu ausser Dina
Noch immer wird geklotzt in Yushu
Yushu
Reifenwechsel

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