Donnerstag, 14. März 2013

Am anderen Mekong-Ufer entlang zum naechsten Khmer-Tempel


Nach einer angenehmen Nacht, bei der wir zum ersten Mal unser Moskitonetz testen konnten, stehen wir auch ohne Wecker früh auf. Wir entscheiden uns dagegen noch einen Tag hier zu bleiben, es ist doch etwas zu touristisch und auch dem Geldbeutel setzt der Ort hier zu. Wir wechseln  zur Sicherheit noch etwas Geld, da wir nicht wissen was uns am anderen Mekong-Ufer erwartet. Wir wollen über die Inseln Don Som und Don Khong zum anderen Mekong-Ufer. Die OSM-Karte zeigt einen Track, der uns bis zum Tempel What Phou bringen soll. Der Geldwechsler sagt uns, dass die Fähre nach Don Som erst um 8 Uhr geht, aber als wir am Strand von Don Det nach einer Überfahrt fragen, setzt uns derselbe Einwohner mit seinem Boot über, der 5 Minuten davor noch nichts wissen wollte. Seine Frau hat ihn wohl überzeugt. Für 20000 Kip kommen wir rüber. Don Som ist die Insel, die uns hier am besten gefallen hat. Kaum einen Kilometer vom Touri-Zentrum weg ist es hier viel ruhiger, wir sehen kein Guesthouse und erleben die Morgenstunde, in der die Kinder zur Schule gehen und von allen Seiten schallt es Sabadi (Hallo). Manchmal ist der Weg ein angenehmer Singletrail, mal mehr ein platt gefahrener Kartoffelacker, wenn man auf den Wällen, die die Reisfelder umranden, entlang fährt. Es ist wirklich schön dem landwirtschaftlichen Leben hier zuzuschauen, die Bauern hier haben inn den Gärten Tischbeete aus Bambus und sogar grüne Reisfelder hat es dank Bewässerung. Die Wasserbüffel gehen im Mekong baden und tauchen unter um Algen abzugrasen. Wie auch schon in Kambodscha muss man auf das ganze Kleinvieh aufpassen, die Hennen und Kücken, die auf den Wegen sind. Auch Hunde hat es überall und einige Säue. Nach 10 Kilometer gelangen wir an die nächste , wo wir nach Don Khong, der grössten Insel hier, übersetzen wollen. Es wartet schon ein Mopedfahrer um auch mit zu kommen. Für günstige 10000 Kip werden wir sofort übergesetzt und landen an einer Asphaltstrasse. Der Hauptort Khong ist wieder touristischer und bekommt gerade eine Brückenanbindung. Die wird allerdings noch einige Zeit dauern, erst die Uferpfeiler sind zu sehen, dafür aber auch ein durchgehender Ponton für die Baustelleninstallation.

Die Folgen des Partytourismus

Übersetzen nach Don Som

Am Ufer von Don Som

Neben dem Moped das Hauptverkehrsmittel hier

Über Reisfelder

Büffel am Algen grasen

Durch Bambusgruppen

Trockenzeit am Mekong

Übersetzen von Don Som nach Don Khong

Es muss immer steil die Böschung hochgeschoben werden
Auch mit Hut auf der Überfahrt

Baumtor

Backwaren kaufen

Blick auf den Mekong
Im Inselhauptort genehmigen wir uns noch ein zweites Frühstück, Bananenpfannkuchen und einen Shake, letztere werden von vielen Laosreisenden gerühmt. Erkundigungen im Ort bestätigen uns, dass die Fähre über den letzten Mekongarm existiert und auf der anderen Seite ein guter Weg sein sollte. Wir folgen also dem Asphaltweg nach Norden und biegen dann zur Fähre ab. Die Insel ist weniger dicht besiedelt, nur wenige Orte liegen an der Strasse. Als wir kurz vor der Fähre sind, winkt uns ein Mopedfahrer bestimmt zu, wir denken er will uns sagen, wir sollen uns beeilen, weil die Fähre gleich fährt , aber an der Fähranlegestelle ist nichts los. Kurze Zeit später ist unser Mopedfahrer wieder da, er ist auch der Fährmann, Glück gehabt. Für 20000 Kip nimmt er uns rüber. Am anderen Ufer geht gleich eine gute Piste weiter, welche sogar leichtes Wellblech aufweist. Es folgt eine abwechslungsreiche Fahrt durch ländliche Gegenden immer am Mekongufer entlang. Es hat viele Ortschaften und entsprechend häufig müssen wir Sabadi sagen. Mittag treiben wir sogar ein Restaurant für einen Nudelsuppe auf, welche sogar Radfahrergerechte Portionen bietet. Einen Strassenstand für einen Fruchtshake finden wir zum Glück noch in der Hitze nach der Mittagspause. Die Pause machen wir in einem grossen Pavillon, welcher wohl für gemeinschaftliche Festanlässe genutzt wird, momentan ist er frei und unbenutzt. Im ersten grösseren Ort an der Strecke wird noch eingekauft. Zwei Guesthouses führen zur Versuchung doch schon Feierabend zu machen, doch kurz nach der Mittagspause um 16 Uhr wollen wir noch ein Stück radeln. Das rächt sich, da die nächsten Guesthouses zu weit sind. An einer schönen Stelle am Mekongufer machen wir Photopause, das wäre wohl im Nachhinein betrachtet auch die beste Schlafgelegenheit gewesen. Der Mekong liegt sehr tief und man muss über 10 m ein Steilufer hinunter zum Wasser. Die Einheimischen müssen entsprechend auch ihre Bewässerungspumpen auf flexiblen Niveaus anbringen und natürlich ihre Boote. Als wir ab 17 Uhr nach einem Schlafplatz suchen, reiht sich ein Ort an den anderen und bis 18 Uhr ist kein einsames Plätzchen gefunden. Als wir den Weg entlang fahren, werden wir plötzlich gefragt, wo wir hin wollen? Nach What Phou natürlich, die Leute winken uns daher auf einen anderen kleinen Weg und meinen wir müssten nun die Fähre nehmen. Ganz klar ist uns das nicht, über den Mekong wollen wir ja nicht noch einmal übersetzen, erst als wir an der kleinen Übersetzstelle sind löst sich das Rätsel. Der Nebenfluss, den wir nur in der Russenkarte ausgemacht haben kommt hier in den Mekong. Er wird mit einer einfachen Fähre überwunden, welche per Seilzug bewegt wird. 10000 Kip kostet uns das Übersetzen. Aber damit haben wir immer noch keinen Schlafplatz. Erst beim zweiten Mal fragen ob wir uns am Ufer niederlassen können bekommen wir eine positive Antwort und stellen in der Dämmerung schnell unser Zelt auf. Wir sind direkt an der Kante hinter ein paar Bambusstauden doch noch an einen guten Platz gekommen. Da der Benzinkocher noch nicht repariert ist kochen wir am Hobokocher, beobachet von ein paar Jungs von Nebenan, wir zelten ja direkt neben Häusern. Als wir zu essen beginnen ziehen sie sich aber zurück. Bis spät in die Nacht sind die Fischer am Mekong noch unterwegs, wie wir an dem Schein der Taschenlampen sehen.
Aufgestanden wird wieder im Dunklen, als wir das Zelt abbauen dämmert es gerade und den wunderschönen Sonnenaufgang über den Bergen auf der anderen Flussseite erleben wir schon am Rad. Immer wieder passiert ein Kahn die orangen Reflexionen der Sonnenscheibe im Mekong. Es geht weiter durch Dörfer, für einen Abschnitt erwischen wir eine neu gemachte Piste die die Siedlungen entlastet. Ansonsten wird der Weg viel gewässert um die Staubentwicklung zu reduzieren. Der Verkehr ist aber vor allem zu Schulbeginn stärker, sonst recht schwach. Es geht immer wieder über kleine Brücken, die teils stärker schwanken, durch den teils tiefen Mekongspiegel schneiden sich die kleinen Bäche hier tief ein.
Nicht mehr weit vom Tempel schlagen wir einen Weg ins Landesinnere ein, der uns auf die Hauptstrasse bringt. Hier hat uns der Staub auf 4 Kilometern voll im Griff, obwohl hier mal eine Teerstrasse war, wie ein 20 m Abschnitt zeigt. Die Staubkonsistenz auf der Strasse ist hier extrem, er spritzt hier auf, wie Gischt, wenn man durch Pfützen fährt. Erst am Ort vor dem Tempel ist Teer erreicht. Wie üblich wechseln wir uns mit der Besichtigung ab, damit Gepäck und Räder nicht unbeaufsichtigt sind. Es sind nicht übermässig viele andere Touristen hier, ein paar kommen mit dem Mietmoped, einige mit Tuk Tuk und wieder andere nutzen die Mittagshitze um mit dem Leihrad zu kommen. Bis zu den interessanten Tempelruinen muss man noch einen guten Kilometer gehen, da ärgert es uns, dass der Parkwächter uns nicht mit Velo reinlassen will. Der Tempel ist wirklich gut gelegen, er lehnt an einem 1300 m hohen Berg, welcher auch das Wasser für die heilige Quelle hier liefert. Im Heiligtum steht eine schöne Buddhastatue, die im Führer erwähnten Elephanten und Krokodilbilder reissen einen aber nicht vom Hocker. In der Mittagshitze radeln wir noch schnell zum nächsten Ort um etwas zu essen. Dort wählt Christian zielgenau das vermeintliche Restaurant mit den meisten Mopeds. Dina ist etwas genervt ob der lauten Musik und nicht sicher ob wir auch etwas zu essen bekommen, da wir erst einmal ein Lao Beer spendiert bekommen. Doch dann kommt noch ein riesiges Tablett mit Sticky Rice, Suppe und einem Nudelgericht. Wir sind hier in eine Feier für ein neu geborenes Kind geraten und unterhalten uns mit dem Bruder der Mutter, welcher für Lao Beer arbeitet. Entsprechend muss Christian seine generelle Ablehnung von Bier kurzzeitig aufheben. Zum Glück ist es nicht so stark. Am Schluss wird dem Kind noch ein Geldgeschenk gemacht, da wir das Essen nicht direkt zahlen können. Dazu wird ein Geldröllchen geformt, welches mit einer Schnur um das Handgelenk des Kindes gebunden wird. Es ist immer noch Mittag und wir wollen heute nur noch nach Champasak, was 8 Kilometer weiter liegt. Daher kann auch mal in der Hitze gefahren. Eine Bleibe ist schnell gefunden und so wird der Nachmittag noch zur Körper und Ausrüstungspflege genutzt und im einzigen Internetcafe mit 2 Plätzen ein paar Bilder hochgeladen, für alle hat es leider nicht gereicht.



Morgenstimmung am Mekong
Wacklige Brücken

Dina am Schieben

In der Regenzeit sieht es anders aus, der Spiegel ist höher

Zugangsweg zum Tempel in What Phou

Wieder ein Türfries

Diese Schlange haben wir zum Glück noch nicht in echt gesehen

Anstrengend: Treppensteigen in der Mittagshitze

Bäume spenden Schatten

Der Tempel

Linker Flügel

Buddha im Heiligtum

Heilige Quelle, der Grund für die TempelanlageS
Schöne Aussicht

Elephant beim Tempel

riesiger Schattenbaum am Schulhof

Feudales Haus in Champasak
Auf dem Tauffest

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