Donnerstag, 7. März 2013

Busfahrt nach Siem Reap und Besichtigung von Angkor Wat


Nachdem Sarah und Patrick uns von den Hauptstrassen zwischen Battambang und Siem Reap abgeraten haben, zu viel Verkehr und zu langweilige Landschaft, ist klar, dass wir uns noch einen Transport organisieren müssen. Die idyllischste Variante soll das Boot sein, man fährt einem Fluss entlang zum Tonle Sap und sieht danach noch schwimmende Dörfer. Nun zur Hochzeit der Trockenzeit ist die Fahrt allerdings recht langwierig, da fast kein Wasser im Fluss ist, statt 5-6 Stunden kann es also leicht über 10 Stunden gehen. Die Berichte über die wenigen unbequemen Sitze und die daraus resultierende potentielle Ausweichmöglichkeit aufs Schattenlose Dach, kommen bei Dina nicht gut an. Wir entscheiden uns daher für den schnelleren und billigeren Bus, der kostet 4 Dollar pro Person statt 20 Dollar fürs Schiff. Recht früh schon machen wir uns auf die Suche nach einer Gesellschaft. Die Erste, welche nach Siem Reap fährt, erlaubt allerdings nur ein Fahrrad pro Bus. Zum Glück ist diese Beschränkung bei der nächsten Gesellschaft nicht vorhanden, so dass wir die 5 Dollar Aufpreis fürs Fahrrad gerne zahlen. Der Bus soll um 8:45 fahren und wir bereiten vorher noch die Räder vor, sie dürfen nicht zu gross sein, da die Gepäckfächer nicht immer riesig sind.
Wir staunen schon ob der Mengen an Gepäck die am Trotoir lagern und für einen Bus bestimmt sind, zum Glück geht der grösste Teil nach Pnomh Penh, beim Einladen unserer Räder tritt dann doch das Problem der Grösse auf, zwei Räder verhackeln sich schnell und sind aneinandergelegt zu lang für die Busbreite. Nachdem der zweite Lenker auch abgeschraubt ist, geht es doch. Wir hätten uns den Stress aber gar nicht machen brauchen, der Bus fährt erst eine halbe Stunde später ab, nachdem er doch noch voll geworden ist. Neben Einheimischen hat es doch auch ein paar Touristen, die ihre grossen Rucksäcke teils mit in den Gang stellen.
Gegen 13:30 kommen wir in Siem Reap an, schrauben die Räder zusammen und machen uns auf Herbergssuche, hier hat es an allen Ecken irgendein Guesthouse oder ein Hotel. Es wird bei uns das erstbeste Hotel nahe dem Zentrum, wo wir uns nach Zimmern erkundigen. Leider hat die Dame mich doch nicht richtig verstanden, dass wir die Räder aufs Zimmer nehmen wollen. Zudem stimmt das gezeigte Zimmer dann doch nicht mit dem letztendlich vergebenen Zimmer überein, im Anderen stand noch ein Kühlschrank, aber das ist nicht so tragisch, wobei wir für die spontan gekaufte Milch doch gerne etwas Kühle gehabt hätten. Das Zimmer ist die untere Kategorie, da wir dieses Mal den Ventilator ausprobieren wollen um ohne Klimaanlage auszukommen, die hatten wir meist recht warm eingestellt (26 Grad), so dass der Unterschied zum Ventilator nicht so gross ist.
Nach dem das Zimmer bezogen ist und eine Tasche für die Besichtigung parat ist fahren wir noch nach Angkor Wat raus, dort kann man am Abend gegen 17 Uhr Karten für den Folgetag kaufen und noch die letzten eineinhalb Stunden des aktuellen Tages nutzen. Wir sind rechtzeitig am Schalter und somit gleich als Erstes dran. Die erste Sehenswürdigkeit ist dann gleich Angkor Wat selbst. Man muss dazu vielleicht sagen, dass Angkor Wat nur der bekannteste Tempel ist, jedoch auf dem Areal noch viele weitere Tempelanlagen auf einen warten, teils in ähnlich grossen Dimensionen wie Angkor Wat. Dort ist auch am späten Nachmittag viel los, klar, die Tempelanlagen sind die Hauptsehenswürdigkeit Kambodschas, Südostasiens und auch in Asien in den Top 3. Unser Reiseführer bezeichnet es als Sakrileg hier nur einen Tag zu besichtigen, man kann sich auch Tickets für 3 Tage oder gleich eine ganze Woche kaufen. Wir sind allerdings nicht sicher, wie gut uns der ganze Menschenauflauf hier gefällt und steuern gleich die Top-Sonnenuntergangssehenwürdigkeit an, der nächste Hügel, der auf Angkor Wat folgt und auf dem ein Tempel steht. Prompt muss man oben anstehen um auf den Tempel zu kommen. Die Sicht von hier ist ganz gut, nur um diese Jahreszeit ist die Luft schon recht staubig (aufgewirbelter Staub, Brände), so dass keine allzu grossen Sichtweiten erreicht werden. Die Sonne wird hier wie üblich (auf dem Rad erleben wir ja die meisten Sonnenauf- und Untergänge) beim Untergehen einfach immer röter, bis sie dann abblasst und immer weniger durch die Dunstschicht dringt. Die für einen stimmungsvollen Sonnenuntergang wichtigen Zutaten, wie Wolken, fehlen. Daher machen wir uns bald in der Dämmerung auf den Rückweg (die Tempelanlagen beginnen 7 km nördlich von Siem Reap) und kehren noch in ein Khmer Restaurant ein. Nebenan entdecken wir zu unserer Überraschung einen spitzenmässig eingerichteten Radladen, der besonders hochwertige Komponenten führt, da dürfte wohl jedes Reiseradlerproblem gelöst werden können. Wir kaufen noch schnell eine Kabelhülle für den Fall eines Defekts und unterhalten uns kurz. Der Verkäufer legt uns noch das Mekongdelta ans Herz und ist nicht erstaunt, dass von den Cardamons nicht mehr viel übrig ist, die Chinesen hätten alles kaputt gemacht. Das können wir so natürlich nicht stehen lassen, der grössere Landschaftseingriff scheint uns die Neubesiedelung samt Brandrodung zu sein.
Haupteingang von Angkor Wat

Besucherandrang am Nachmittag

Tempel auf dem Weg zum Sonnenuntergangberg

Hier wird angestanden (Phnom Bakheng)

Kollektives Warten auf den Sonnenuntergang

Zurück im Hotel wird noch das versprochene Wifi ausprobiert, doch leider lässt es sich nicht verbinden. Fast schon zu spät, nach 22:30 fallen wir ins Bett, für Angkor soll man recht früh aus den Federn, das Ticketing öffnet um 5 Uhr, die Stätten um 5:30, das erscheint etwas früh, angesichts des Lichtes, welches erst nach 6 Uhr kommt. Wir machen uns an den grossen Circuit, welcher 26 Kilometer lang ist und einen Haufen Tempelanlagen verbindet. Auf die Details gehen wir mal nicht ein, wer vor Ort ist, muss sich selbst durch den Reiseführer kämpfen. Manche Tempelanlagen sind zum Glück doch noch ein bisschen einsamer, bei anderen bekommt man Claustrophobie, ob der vielen Gruppen, die sich durch teils enge Gänge quetschen. Die Anlagen sind wirklich sehenswert, wobei mir die marginale Kenntnis der hinduistischen und budhistischen (im Laufe der Zeit wechselt die Religion für die die Tempel gebaut werden) Symbolik es natürlich etwas schwerer macht mit den Anlagen warm zu werden. Die meisten Tempel sind von Vegetation befreit, bei einigen sind noch grosse Bäume belassen worden, deren Wurzeln die Gebäude im Griff haben und die auch Mauern sprengen. An allen Anlagen wurde eifrig restauriert, bei einigen ist die Epoche der Khmer rouge dazwischen gekommen, so dass bei einem Tempel alle Steine auseinander genommen waren und zu eben jener Epoche die Zusammenbauanleitung vernichtet wurde. In der Mittagshitze sind einige Tempel besser zu besichtigen, als solche, welche kaum Schatten bieten. Der Transfer zwischen den Anlagen mit dem Rad geht aber auch Mittags noch gut, da hier mehr Bäume als sonstwo in Kambodscha stehen. Um 17:30 machen dann die Anlagen zu, man kann aber zu jeder Tages und Nachtzeit die Strassen nutzen, dort leben und arbeiten (nicht nur im Tourismus, sondern auch Reisbauern oder Fischer) ja auch zahlreiche Menschen. Etwas nervig ist, dass man aufgrund der Offenheit der Anlage bei jeder Sehenswürdigkeit sein Ticket rauskramen muss.
Wir sind jetzt aber froh wieder in die relative Ruhe der Überlandfahrten zurückzukehren. Zur laotischen Grenze gibt es eine Piste, welche 2010 neu geschoben wurde und in den Karten noch nicht eingezeichnet ist, auf google earth ist die Schneise aber schon gut zu sehen. Mal sehen wie sie sich fahren lässt. 
Ankor Wat in der Morgensonne

Das ist die bekannteste Ansicht von Angkor

Eingangstor zu Angkor Wat

Viele Skulpturen zieren die Wände

Kampfszenen aus der hinduistischen Mythologie

Auch mal ein Baum dabei

Haupttempel Angkor Wat

Die Apsaras sind auf vielen Wandfriesen zu sehen

Weiteres schoenes Wandfries ueber einem Eingang

Auch heute noch genutztes Heiligtum

schaut etwas truebe drein

Elephantenterasse

Der Hut steht der Frau gut und spart auch Sonnencreme

Ein bisschen abseits der grossen Wege

Ueberwachsene Anlagen  am Preah Khan Tempel

Preah Khan II

Ein relativ ueberwachsener Tempel

Bekanntes Photomotiv

Pre Rup im Nachmittagslicht

Pre Rup II

Der ueberwachsendste Tempel in Angkor - Ta Prohm

Touristenandrang in Ta Prohm I

Touristenandrang in Ta Prohm II

Kleinerer Tempel



Endlich fertig mit besichtigen, Ausfahrt aus Banteay Kdei

Banteay Kdei

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